10 Tage, so langsam wirds knapp. Privat, weil es ja noch soooo unglaublich viel zu sehen gibt, aber auch auf der Arbeit. Alle Projekte wollen abgeschlossen werden, dann muss alles übergeben werden, mein ganzes Wissen und die angewendete Methodik muss dokumentiert werden und letztendlich schreibe ich Handbücher ohne Ende. Handbücher? Ja, für Tools, die ich entwickelt habe und und und. Schließlich müssen die ja auch laufen, wenn ich weg bin. Außerdem merkt man gerade, dass alle nochmal schnell was brauchen, bevor ich weg bin... ;)
Und eines kommt dabei so ziemlich zu kurz: Mein Praktikumsbericht. Aber wär ja auch zu einfach und zu langweilig, wenn ich es einmal in meinem Leben schaffen würde, sowas bei Zeiten fertig zu bekommen. Heute jedenfalls war mein Plan, einfach eine Stunde länger zu bleiben, damit ich auch alles geschafft bekomme. Tja, denkste, B. hat sich meinen Abend anders vorgestellt. Um vier kam nämlich ne Email: "Heut Abend wird dein Zimmer besichtigt!" Uuuuhhh Shit..... da siehts aus, wie Sau. Ich hatte doch extra gebeten, rechtzeitig informiert zu werden. Egal, jetzt blitzt es aus allen Ritzen und ist entrümpelt und eigentlich auch packbereit für heute in 10 Tagen. Womit wir auch beim Thema wären: Ich hab noch 10 Tage übrig und ab 10 macht man doch normalerweise immer eine Sache. Genau, man fängt ganz laut an zu zählen und zwar rückwärts. Und von euch wünsche ich mir, dass ihr ganz laut mitzählt, also alle im Chor: "Zehn....."
Und weil so ein Countdown auch gebührend gewürdigt werden muss, gibt es entsprechend der Zahl ein paar Erinnerungen oder Fotos an meine Zeit hier. Heute gehts los mit:
Meine 10 absoluten Lieblingsfotos
Fangen wir an mit einem Bild, das bei meiner ersten Begegnung mit dem Strand vor meiner Haustür entstanden ist. Warum es mir so gefällt hat mehrere Gründe. Etwa, weil es so gespenstisch aussieht oder weil ich eine Schwäche für Graffitis und heruntergekommene Mauern habe oder schlicht und einfach, weil ich es mit Glück verbinde. Denn wo Meer ist, ist für mich auch immer Glück. Meinen Bericht dazu gibts übrigens hier: Nadine will Meer
Apropos Glück, einer meiner glücklichsten Tage hier hatte ich auf Howth. Ich liebe diese Halbinsel und gleich beim ersten Mal habe ich mir zum Ziel gesetzt, sie zu umrunden, jedenfalls die Spitze davon. Dabei habe ich vor Glück gequiekt. Nonstop. Ich bin über Stock und Stein gehüpft wie eine Gazelle. Selten außer Atem, ständig außer Verstand. Hier gehts zu: Howth - die Insel des Glücks
Steigt man nun in den Zug und verlässt Dublin nicht nach Howth sondern in die entgegengesetzte Richtung, kommt man nach Dun Laoghaire, ein Fleckchen Irland, das auch unglaublich viel Schönheit zu bieten hat. Aber dort hinzukommen hat mich auch erst mal zwei Paar neue Schuhe, Schlammwanderungen und etliche Blasen gekostet. Trotzdem hat der Tag eine wundervolle Wendung genommen, so dass ich beim Warten auf das groß angekündigte Feuerwerk einen der schönsten Sonnenuntergänge erleben durfte und dabei heimlich in geheimster Geheimsprache Geheimbotschaften verschickt habe. Was das Zeichen unten bedeutet? Verrat ich nicht. Meer zu dem wendigen Tag gibts hier: Meer mal anders
Ich merk schon, meine Lieblingsbilder haben irgendwie alle mit Meer zu tun. Aber wem in den letzten sieben Monaten meine Liebe zum Meer entgangen ist, der kann nicht lesen und hat gleichzeitig keines der Bilder angesehen. An dem Tag habe ich zum ersten Mal entdeckt, dass mein Heimatstrand auch einen Pier hat. Ganz versteckt... an meinen zwei Lieblingstürmen vorbei, durch ein Naturschutzgebiet, fünf mal um die Ecke und dann gehts 2 Kilometer ins Meer rein. Bis zum Leuchtturm. Auf halber Strecke dann gibts dann eine total nostalgische Badestelle, die mich in ihren Bann gezogen hat. Quatsch, natürlich nicht, aber der Himmel hintendran und der stürmische Tag an sich. Ich liiiiiebe ja Unwetter über alles. Genau, ich bin die, die sich bei Gewittern sabbernd die Nase an der Fensterscheibe plattdrückt, damit sie bloß keinen Blitz verpasst. Die Geschichte inklusive Video mit Freudengeschrei und mein absoluter Lieblingskommentar untendrunter gibts hier: Die 2 Gefährten
Wo wir doch gerade bei meinen zwei Türmen waren. Meine zwei Gefährten. Meine große Liebe. Was ich nicht so alles liebe... "Wer braucht schon innere Werte, hauptsache, du bist ein Turm.... äääh zwei Türme!" Ich kann euch nicht einmal sagen warum, aber die sind soooo schön und egal, wo ich gerade bin, ich seh sie von überall. Von Howth, von Dun Laoghaire, sogar von Bray... von der Arbeit, von ÜBERALL. Zum Glück!
In dem Post habe ich übrigens nur von Baltrum geredet. Nonstop. Dabei kamen fragen auf, wie: Bin ich eigentlich eine schlechte Tochter, wenn... Übrigens: ÜBERRASCHUNG, Baltrum liebe ich ja auch über alles.
Jetzt wirds peinlich. Natürlich gehts bei dem Bild ums Meer. Ich bin ja so berechenbar. Aber die Story dazu... Haha... An dem Tag war ich das erste Mal in Bray. Bray mit dem wunderschönsten Kiesstrand der Welt. Eigentlich wollte ich ja den Berg, den Bray Head, erklimmen. Tja, eine falsche Abzweigung und du wanderst plötzlich um den Berg statt auf den Berg. Aber genau dieser Cliffwalk war wunderschön und rausgekommen bin ich in Greystones. Mit dem Zug gings zurück nach Bray und dort stand ich geschlagene zwei Stunden auf einem Wellenbrecher, hab gequiekt vor Freude (weil die Wellen gespritzt haben) und mir dabei 44 mitunter furchtbar peinliche Fakten über mich zusammengesucht. Dabei ist einer der lustigsten Blogeinträge überhaupt entstanden: Einmal Hosen runterlassen, bitte. Ich könnt mich jetzt noch beömmeln. Der Tag fand ein abruptes Ende, als ich nämlich das folgende Bild geschossen habe und bis auf die Unterhose durchnässt war.
Im Oktober gings mit Michael an die Westküste Irlands. Galway und die Aran Islands. Auf die Insel gings mit der Speed-Fähre. Ich wurde so dermaßen seekrank wie noch niemals zuvor. Der reinste Höllenritt, quasi. Als das Bild entstanden ist, waren wir allerdings noch nicht ganz auf offener See. Wir hatten also noch relativ wenig Wellengang und daher die Gelegenheit, einen fantastischen Sonnenuntergang zu erleben. Für ca. zwei Minuten, dann ging es drunter und drüber. Die Schussels auf Reisen - Part 1
Nach dieser Fahrt war mir noch die ganze Nacht speiübel. So fand ich es überhaupt nicht tragisch, dass wir zwar ne Flasche Wein dabei hatten, aber keinen Korkenzieher. Michael dagegen schon. Am nächsten Morgen gings mir wieder so blendend, dass ich mit der Sonne um die Wette strahlte. Die Sonne verlor und bescherte uns dafür den regenreichsten Tag überhaupt. Egal, dafür durfte ich eine Runde Stutenbissigkeit vom Feinsten hautnah miterleben. Sie buhlten um Michael's Gunst. Tja, kann ich nur eins zu sagen: Meins!
Einen Moment der absoluten Freiheit durfte ich erleben, als ich schließlich doch die richtige Abzweigung gefunden habe und den Bray Head nun nicht nur umrundet, sondern auch erklommen hatte. Fragt mich nicht warum, aber in in dem Moment habe ich mich gefühlt wie in Südamerika. Kanns mir selbst nicht erklären. So perfekt, wie sich der Tag bis dato angefühlt hat, blieb er natürlich nicht. Schusselina verläuft sich und trifft die Gruselpferde schlechthin. Nur diesmal ohne Zaun dazwischen.... "Ich muss weg!" Gipfelstürmer und Gruselpferde
Zu Bild Numero 10 gibt es nur Eines zu sagen: Das größte Glück auf der Welt sind Freunde!
Maannn, was soll das denn jetzt? Ich bin doch noch gar nicht fertig mit meinen 10 Lieblingsfotos. Naja, wie macht man das immer als Student? Alles was zu viel ist, kommt in den Anhang! Was aber nicht bedeutet, dass es weniger wichtig oder weniger Liebling ist. Kam nur einfach chronologisch zu spät.
Anhang A
Der Ring of Kerry Anfang November mit Anne. Traumhaft, sagenhaft, zauberhaft und zwar ausnahmslos. Ausnahmslos mit einer Ausnahme: Der Reifenpanne. Aber papperlapapp... wer wird denn schon so kleinlich sein? Roadtrip Part 2 oder Schussels reloaded
Anhang B
Wir hatten ja schon lange kein Meer mehr. Dun Laoghaire stand am 1. Dezember auf dem Plan. Weil: Weihnachtsmarkt. Und da sah ich ihn, den Lichtblick. Wie er da stand, im letzten Eckchen Sonne! Wirklich bedauerlich fand ich nur, dass es ein Fremder ist. Ein Tag am Meer
Anhang C
Ein langgehegter Traum: Der Giants Causeway. Auch wenn aus dem Traum Wirklichkeit wurde, ist und bleibt es ein Traum, ich will da wieder hin und wieder und dann nochmal. So richtig langgehegt. Ich will noch ganz oft sagen: Auf zum Giants Causeway
An diesem Tag war ich übrigens auch furchtbar mutig und waghalsig. Die Carrick the Rede Rope Bridge ist nämlich eine kleine wackelige Brücke, in höchster Höhe über tosendsten Wellen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich nicht bereut, dass es Menschen mit Höhenangst gibt, denn sonst wäre dieses Foto nie entstanden! DANKE!!
Anhang D
Ebenso lang ersehnt war ein Besuch in der Bücherei des Trinity Colleges. Sieht aus wie bei Harry Potter, riecht auch so und auch wenn Fotografieren verboten ist, juckt mich das nicht (und auch sonst keinen), denn: Ich kann auch Touri! Glaubst du mir nicht? Dann guck mal genau hin!!
Anhang E
Last but not least und quasi noch druckfrisch, gerade mal 2 Tage alt. Wir sind mal wieder bei Howth angelangt, denn Howth habe ich letztes Wochenende schonmal "Adé" gesagt. Tschüss, ciao, bis bald, hasta luego, wir sehn uns, mach's gut, bis die Tage, alla dann, bye bye my love!! Ich wünscht, ich wär ein Fleck
"Ist dieser Fleck erst in der Hose, ist er nicht mehr raus zu reiben, Tschuldigung ich glaub, ich bin gekommen um zu bleiben!" (in Anlehnung an Wir sind Helden)
Gute Nacht!
Mir gefallen am besten Anhang A und E und das geniale Pferdefoto uuund Bild Numero 9.
AntwortenLöschenIch kann mir gut vorstellen, dass sich die letzten Countdowntage schwierig an fühlen...
Es ist die Hölle!!!
LöschenAber daheim ist halt echt auch geil ;)
... neun ...
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