Montag, 31. Dezember 2012

Nen guten....

Mit so viel Besuch und so viel, was es gemeinsam zu bequaken und entdecken gibt, ist es gar nicht so einfach auch noch Zeit fürs Bloggen zu finden. Aber eins muss ich natürlich noch loswerden, so von Annes Hotelbett aus, wo wir gerade mit Holunder, Rotwein und Bier vorglühen:

Ich wünsche euch alle einen Guten Rutsch ins neue Jahr. Feiert schön ;) wir lesen uns im nächsten Jahr!

Freitag, 28. Dezember 2012

Auf zum Giants Causeway

Heute Morgen um 7 Uhr sind wir schon wieder freudig erregt und erwartungsvoll aus dem Bett gehüpft. Und das, obwohl wir doch Urlaub haben.... Der Giants Causeway rief und wir waren uns sicher: Diesmal geht nix schief!!

Von Belfast aus ging es über die Antrim Coast Road (eine wunderschöne Strecke entlang des Meeres) zum Giants Causeway. Laut Wikipedia ist der Giants Causeway, auch "Damm des Riesen" genannt, eines der UNESCO Weltnaturerben. Es sind ungefähr 40.000 gleichmäßig geformte Basaltsäulen, die durch einen Vulkanausbruch entstanden sind. Was? Ein Vulkan in Irland? Das gibts doch nicht!!! Neeee, gibts wirklich nicht, aber gabs mal. Vor etwa 60 Millionen Jahren. 
Die irische Legende will natürlich nichts von einem Vulkan wissen. Die irischen Legenden sind viel spektakulärer. Mit Riesen und so. Aber das könnt ihr ja bei Wikipedia nachlesen, der Link ist oben.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Jack, ich kann fliegen!

Ja, richtig gehört. Titanic!! Die Titanic wurde nämlich hier in Belfast gebaut und seit diesem Jahr kann man sich das Ganze in einem total klasse Museum mal genauer ansehen: im TITANIC BELFAST. Heute war es also weniger schusselig, dafür aber umso kultureller.
Selten, nein eigentlich noch nie, habe ich ein so interaktives, abwechslungsreiches und spannendes Museum erlebt. Von der Gondelfahrt, über Touchscreens und Teppichproben bis hin zum riesen Kinosaal war alles mit dabei. So haben wir im Endeffekt fast 3 Stunden nur mit Entdecken und Staunen und Bewundern verbracht.
Auch von außen ist das Ganze mehr als beeindruckend.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Ich will kein Schussel mehr sein ;(

Merke: 
  • am 25.12. kann man in Irland einfach gar nix machen!!! GAR NIX
  • am 26.12. kann man in Irland einfach gar nix machen, außer Shoppen und Essen. Aber sonst: GAR NIX
Aber first things first, immer schön der Reihe nach. Gleich nach dem ersten Weckerklingeln heute Morgen hüpften wir aufgeregt aus den Federn. Allein die Tatsache, dass wir freiwillig und gleich nach dem ersten Weckerklingeln und dann auch noch mit nem Lächelnauf den Lippen aus dem Bett HÜPFEN, hätte uns schon einmal vorwarnen müssen. Das ist untypisch. Da kann doch was nicht stimmen....

Dienstag, 25. Dezember 2012

Weihnachten bei den Schussels (ich sag gar nix mehr)

Nach fröhlichem Geskype mit unseren Lieben zuhause, schickte Michael mich ins Bad: "Du musst jetzt mal aufs Klo und zwar so lange bis das Glöckchen läutet!" Wie soll ich dem widersprechen?? "Klingelingeling", tönte es und ich durfte feststellen, dass mein Held in der kurzen Zeit noch schnell einen Tannenbaum für mich gefällt und geschmückt hat. UND unter den nadeligen Ästen konnte ich sogar noch ein paar Geschenke finden, die ihm der Nikolaus von Deutschland aus mitgegeben hat.

Montag, 24. Dezember 2012

Merry Christmas

Morgen Kinder wirds was geben....
Genau, hier wird nämlich erst Morgen so richtig Weihnachten gefeiert. Was uns fast schon vor ein Problemchen stellt, weil nämlich morgen einfach ALLES geschlossen hat. Nicht mal ein simpler Bus fährt. Nix, nada, niente! Aber egal. So können wir wenigstens kein Geld ausgeben. Hat doch auch was.
Wir feiern aber heute schon. Und zwar ganz stilvoll ohne Stil. Erst mal ging es mit dem Bus nach Belfast. Dort angekommen irrten wir durch die Stadt, weil ich mir zwar die Wegbeschreibung mit dem iPhone abfotografiert hatte, dann aber versehentlich mit dem Finger soooo doof drübergewischt bin, dass es gelöscht wurde.... Gefühlte Stunden (10 Minuten) später konnten wir dann aber doch noch einchecken. Das Zimmer ist wirklich schön, aber wir wären ja nicht deutsch, wenn wir nichts zu meckern hätten: "Maaaan, keine Badewanne!" Statt uns weiter zu ärgern, sind wir los zum Essen jagen. Da wir uns hier im Großstadt-Dschungel aber noch nicht so auskennen und uns doch nahegelegt wurde, nachts nicht mehr unbedingt unterwegs zu sein, fiel die Wahl auf KFC, wo wir in festlichster Stimmung unser riesiges Loch im Bauch stopften. Ganz nach dem Motto: Der Hunger treibt's rein, der Ekel schiebt's runter und der Geiz behält's drin.

Und jetzt gibt es ganz stilvoll Rotwein aus den Plastik-Zahnputzbechern, Weihnachtslieder aus dem Internetradio und Bescherung zu zweit. Ich finds perfekt!!

Euch wünsche ich mindestens genauso perfekte Weihnachten. Lasst es krachen und denkt dran: Keinen Familienkrach unterm Weihnachtsbaum!! Sonst schick ich euch nämlich nächstes Jahr zum KFC.

Bis Morgen,






P.S.: Man hat doch immer solche Urlaubslieder. Unseres ist dieses Jahr selbstgedichtet: "Iren frieren nicht!" Gesungen auf die Melodie von..... naaa? Wer errät es? Ihr kennt es 100%ig. 

Sonntag, 23. Dezember 2012

Wir Schussels können auch ganz unschusselig!

Heute zum Beispiel. Heute haben wir einfach überhaupt nichts verschusselt. Heute hatten wir einfach nur Spaß!

Als erstes versuchten wir eine Runde zu brillieren und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich bin ein Top(f)model...

Die Schussels reisen wieder...

Ganz am Anfang: Danke für die vielen Weihnachtskarten, die schon angekommen sind!! Ich freue mich immer noch wie bekloppt über jede einzelne. Was Michael und mich aber am meisten zum Schmunzeln bringt ist die Tatsache, dass in 80% der Karten steht, dass ihr euch auf eine Fortsetzung der "Schussels am Reisen" freut. Deshalb haben wir vor knapp einer Woche mit den Vorbereitungen begonnen, um das Beste für euch dabei rausspringen zu lassen.
Das wir über Weihnachten reisen wollten, steht schon seit Juli fest, aber wohin wir reisen möchten, das ist die Frage. Ganz nach Westermann-Messmer'scher Manier, wurde diese Entscheidung natürlich erst eine Woche vor der geplanten Abreise getroffen, nämlich letzten Montag. Und wo gehts hin? Nach Belfast! Nordirland also... über die Grenze, andere Währung, vielleicht ne ganz andere Kultur und sich einmal RICHTIG touristisch benehmen. Hört sich phantastisch an. Findet ihr nicht auch? Das Hotel verspricht einiges, wir möchten die ganze Stadt entdecken und auch den Rest von Nordirland. Zum Beispiel den Giant's Causeway. Das stand schon immer und steht auch noch immer auf Platz 1 meiner das-muss-ich-aber-mal-sowas-von-sehen-Liste. Also erfüllen wir uns mit dieser 7-Tage-Reise einen riesen Wunsch. 

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Frauenlogik halt....

Believe it or not, aber gestern war es sowas von neblig.... Das war nicht mehr feierlich.

"Egal", dachten wir uns, "dann feiern wir eben was anderes!"



Und zwar Jenny's Abschied! (Jetzt sitz ich gerade hier und frage mich, warum man das eigentlich Abschiedsfeier nennt und nicht Abschiedstrauer.... Dabei wars grad sooo schön mit ihr)


Irgendwann kam dann die Frage auf, warum wir Mädels keinen weiteren Drink mehr möchten. 
"Na, wir müssen heute noch ins Shoppingcentre nach Dundrum, die haben bis 11 auf. Und danach gehen wir zu Jamie Oliver essen."
"Könnt ihr das nicht Morgen machen?"
"Neee, da muss Jenny ja packen!"
"Und Donnerstag?"
"Neee, da gehn wir auf den Weihnachtsmarkt!"

Ja ich weiß, das hört sich nach jeder Menge Ausreden an. Es ist aber tatsächlich so! Und selbst wenn nicht...Ich glaube ja nicht, dass ein Mann versteht, dass ich eben genau heute und am besten JETZT unbedingt DIESE Uhr kaufen muss oder den Schuh, der mir einfach nicht mehr aus dem Kopf will.

In Dundrum angekommen gleich der Schock des Tages:  


Egal, wir haben DIESE Uhr gefunden und zwar nicht den Schuh von neulich, aber dafür nen anderen, mindestens genauso schönen. Und bei Jamie wars einfach unglaublich voll. Das Restaurant ist ja wirklich riesig und rotzdem mussten wir um halb 11 Uhr abends warten, bis ein Tisch frei wurde. Ich war ja kurz davor, denen erst meinen Vogel zu zeigen und dann fluchend abzuziehen, aber das Warten hat sich gelohnt: Wir waren im siebten Fresshimmel. Ehrlich!

Bis Morgen

Dienstag, 18. Dezember 2012

Der blinkende Wahnsinn...

Neulich meinte ich noch zu Jenny: "Maaaan, der Dekowahn in der WG nimmt kein Ende. Jetzt habt der auch noch so ne Lichterkette ums Treppengeländer gewickelt...  Aber ich bin ja zuversichtlich, dass die gar nicht erst angemacht wird, wo B. doch ständig auf Stromsparen aus ist."
Ihre Antwort war nur: "Wart's ab. Wahrscheinlich ist das auch so ein Blinke-Ding..."
Ich so: "Sei blooooß ruhig!"

Montag, 17. Dezember 2012

Willkommen im WG-Wahnsinn

Nie wieder WG. Nie, nie, NIIIIIIEEEE wieder. Ihr könnt mir mit so vielen Positivbeispielen kommen, wie ihr wollt. Das interessiert mich nicht die Bohne. Außerdem glaube ich euch eh kein Wort. Das kann nur gelogen sein! Und bevor ich noch einmal in eine WG ziehe, lasse ich mich freiwillig ins Exil verbannen. Genau, lieber sterbe ich einmal total eigenbrödlerisch und alleine auf einer einsamen Insel. Zur Not auch ohne fließend Wasser und Strom. Hauptsache keine WG.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Auf zum Christmas-Festival

Nachdem die Dubliner Weihnachtsmärkte ja gnadenlos durch unseren Glühwein- und Adventsstimmungs-Test gefallen sind, haben wir heute das Christmas-Festival in Dun Laoghaire etwas genauer unter die Lupe genommen. Bestanden, bestanden, bestanden!!! Auch wenn es den Glühwein in Prosecco- oder Weingläsern ausgeschenkt wurde, war es überraschend schön. Holzhütten mit Schneedach, Bratwurst, Schneerutsche, Weihnachtsklänge aus knisternden Lautsprechern und mein Highlight: Ein Raclette-Stand. Und zwar mit dem ECHTEN, einzig wahren Raclette-Käse. Dank alter Familientradition gehört Raclette für mich zu Weihnachten wie die Eier zu Ostern.

Samstag, 15. Dezember 2012

Kulturschock?

Wenn mich mal jemand fragt, ob ich hier einen Kulturschock erlebt habe, würde ich definitiv mit einem klaren NEIN antworten. Wenn mir allerdings einer mit ner Knarre vor der Nase rumfuchtelt und sagt: "Du HAST einen Kulturschock erlitten!! Also sag mir, was/wann war das?" Dann würde meine Antwort mit Sicherheit "Weihnachten" heißen. Alles blinkt, alles glitzert, alles ist beleuchtet und alles ist einfach eindeutig too much.
Jetzt vor Weihnachten sind vor allem die "12 Pubs"-Touren angesagt. An einem Abend 12 Pubs schaffen. Das ist an sich ja jetzt keine Kunstwerk und nichts was mich schocken könnte. Aber die verkleiden sich. Die Mädels werfen sich ultrakurze Nikolauskostümchen über einen Hauch von Nichts und die Jungs stecken sich in Ganzkörperschlafanzüge. Ich weiß ja auch nicht, der Typ kann im Endeffekt noch so toll sein oder aussehen wie ein Adonis, aber wenn der dann im Elchkuh-Pyjama auf mich zugetrabt kommt und die Jingle Bells klingeln lassen will, dann lass ich mich mit absoluter Sicherheit sofort abschleppen. Oder noch besser: Total im Trend sind ja auch diese Strickpullover mit Weihnachtsmotiven vorne drauf. Gerne auch mal ein aufgestickter Weihnachtsbaum mit echter Lichterkette und Christbaumkugeln. Oder die Mädels in Pailetten-Top und Pailetten-Hotpants behängen sich von oben bis unten mit Christbaumkugeln, die sie dann gerne mal mitten auf der Straßenkreuzung verlieren und dann auf Knien robbend einsammeln müssen. Auf den Verkehr wird in dem Moment einfach geschissen.
Ja und jetzt wo ich lese, was ich da gerade geschrieben, fühle ich mich gerade unglaublich arrogant und arschig und hab nur einen einzigen Schock: Den über mich. Wie rennen wir denn bitte einmal jährlich im Februar oder März durch die Gegend? Und warum bin ich dann bitte hier so geschockt?
Also packe ich mich Morgen selbst am Kragen, ziehe mich aus meiner Arroganz-Höhle und schau einfach mal, ob ich für mich nicht auch so ein Pailetten-Top, ne Ladung Christbaumkugeln und Blinke-Elchhörner finde. So mach ich das.
Heute waren wir mal ne Runde auf dem German Weihnachtsmarkt und haben uns nen Glühwein (Mulled Wine) gegönnt. 5€!!! Und geschmeckt hat's wie Kinderpunsch. Aber da ich ja quasi fast schon kuriert bin, sag ich dazu nur eines: "Find ich totaaaal toll und echt günstig!"

Gestartet habe ich meinen Tag übrigens mit der Weihnachtspost. 20 Umschläge mit Anschrift und Absender versehen, eine Karte schon geschrieben und gemerkt, dass ich noch eine 21ste brauche.... 

 Eine einzige Beleuchtung gefällt mir übrigens ausgesprochen gut:

Auch am Liffey wird mit Lichtern nicht gegeizt... Wobei wenigstens diese Bäume jetzt nicht blinken, sondern nur leuchten und glitzern.




Bis Morgen

Wie klein diese verrückte Welt doch ist!

Klein wurde sie erst gegen Abend. Heute Morgen war sie vor allem eins: NASS. Und zwar sooo nass, dass ich erst mal ratlos war. Es hat geschüttet, wie ich es in meinem Leben noch nicht gesehen habe. Aber nicht nur das. Es war auch verdammt windig. An sich ist das ja beides nicht so tragisch. Nur Regen oder nur Wind ist absolut ok. Beides zusammen ist aber verheerend. Vor allem, seit mein geliebtes Auto und ich, seit wir uns getrennt haben. Zumindest vorübergehend. So stand ich also heute Morgen sprach- und ratlos an meinem Fenster. Der erste Gedanke: "Och, ich leg mich einfach wieder ins Bett. Hab sowieso Kopfweh!" Aber nein, ich war tapfer, habe mich in meine Klamotten geschmissen und den riesengroßen Dublin-Schirm mal wieder ausgeführt. Keine 5 Minuten später war die Hose an den Waden schon nass wie noch was, denn Wind und Regen macht Schirme quasi überflüssig. Der Wind macht nämlich, dass Regen von überall kommt. Nicht nur von oben, sondern auch von unten, von vorne, von hinten, von rechts und von links. Ja, und manchmal sogar von diagonal. So war also der zweite Gedanke des Tages: "Aber sobald du dort bist, schnappst du dir deinen Laptop und gehst wieder heim. Heute machst du Home Office, sonst bist du gleich wieder krank." Schritt für Schritt bin ich also tapfer Richtung Büro gestapft. Ständig mit mir selbst kämpfend und mit dem Drang, nicht einfach umzudrehen. Endlich am Ziel, packe ich nicht den Laptop ein und ich verschwinde auch nicht wieder. Stattdessen fahre ich den Rechner hoch, ziehe die Sportschuhe aus, schlüpfe in die Bürotreter und stelle mich mit meinen Waden erstmal 10 Minuten direkt an die Heizung. Danach gibts nen Kaffee und meine Welt ist wieder heile. Und trocken.
Mit Jenny zusammen wurde dann ziemlich schnell der Entschluss gefasst, dass wir abends erst ne Runde über den Weihnachtsmarkt schlendern und uns anschließend mit dem Hobbit, den Zwergen, Gollum und Gandalf im Kino wieder aufwärmen. Das Kino war, wie das letzte Mal auch schon, unglaublich billig. Ich mein, wo bekommst du schon 3h Film für 6,70€?? Ja, und der Weihnachtsmarkt sollte eigentlich heute Nachmittag um 12 Uhr eröffnet haben... Tja, wie das halt in Irland so ist, waren sämtliche Stände noch leer oder geschlossen. Bis auf einer eben. Der, vor dem ne deutsche Flagge hing: "Franks Rostbratwurst". Jenny rennt freudestrahlend auf den Herren hinterm Tresen zu und ruft: "Are you Frank?" "No, I'm Klaus, this is Frank" und zeigt auf den anderen. Jenny: "Ah, cool, wir sind nämlich Jenny und Nadine." Und schon sind wir mitten im Gespräch. Was wir hier so machen? Wie arbeiten?? Keine Touris?? Wie lange schon, wie lange noch und und und. Schließlich dann: "Und wo kommt ihr her?" Na eine aus Essen, eine aus Heidelberg.
Klaus meinte dann plötzlich so, er käme ursprünglich auch aus der Nähe von Essen. Jenny wollte wissen woher genau und die Antwort war Wesel. Ihre Augen wurden riesig: "ICH AUCH! Wo genau?" Er nannte irgendeinen Stadtteil und ihre Augen wurden noch riesiger: "ICH AUCH!" Er meinte dann, er habe damals in der und der Straße gewohnt. Und zufälligerweise wohnt in der Straße zwar nicht Jenny, aber ihre beste Freundin. Daraufhin wollte Klaus dann die Hausnummer wissen, ob er die Eltern von Jenny's Freundin vielleicht kennt. "Hausnummer neun". Und plötzlich wurden seine Augen ganz riesig. "Ah, das sind also die Leute, die meinem Vater damals unser Haus abgekauft haben!"
Ist das nicht der Wahnsinn?? Wie kann denn die Welt bitte so klein sein?
Klaus ist übrigens vor 20 Jahren nach Irland gekommen. Gaplant war ein Wochenende. Seitdem sagt er sich jedes Jahr: "Das ist jetzt aber das letzte..." Ich würde sagen, dieser Versuch ist schon 20 Mal gescheitert und ich verstehe auch warum!

Bis Morgen,

Donnerstag, 13. Dezember 2012

2/3 - zwei Drittel

Genau, zwei Drittel sind rum... Es ist mal wieder der 13te. Heute vor genau 5 Monaten bin ich wie ein verschrockenes Häschen hier in Dublin angekommen. Kaum zu glauben, dass ich mich hier mittlerweile fast blind durch die Stadt bewegen kann. Aber genau heute in 2,5 Monaten werde ich auch wieder abreisen (müssen). Und ich finde es grußelig oder unbeschreiblich und undefinierbar.... Einerseits kommt es mir noch ewig vor, andererseits weiß ich schon jetzt, dass ich mich eigentlich nur noch einmal umdrehe und es schon soweit sein wird. Ich werde noch genau die Hälfte der Zeit da sein, die ich schon hier war. Das ist einerseits schon sooooo ewig her, andererseits war es doch gerade gestern. 
Aber eins weiß ich sicher. In spätestens 2,5 Monaten und 1 Woche werde ich es vermissen, wie verrückt. Auch die Arbeit, denn ich fühle mich so mit dem Projekt verbunden, dass ich eigentlich überhaupt nicht davon weg will. Ich würde gerne weiterhin aus der vordersten Front mitbekommen, wie es weitergeht und daran mitarbeiten. Hach.... 
Wie ich meine 2/3-Marke gefeiert habe? Gar nicht :D Heut Nacht konnte ich nicht einschlafen, musste dafür aber ne Stunde früher raus und kam auch erst ne Stunde später heim. Ich habe nicht mal groß gearbeitet, also jedenfalls nicht am Schreibtisch. Los gings mit nem Meeting, weiter gings mit dem nächsten Meeting, dann noch eins und zum Abschluss noch ein viertes. Insgesamt durfte ich bestimmt zwei Stunden lang Präsentationen halten und sechs Stunden lang Präsentationen und Diskussionen zuhören. 

Und wisst ihr, was das beste ist? Heute vor genau 5 Monaten habe ich aufgehört zu Rauchen. Ich habe keine 765 € Tabak verqualmt oder besser gesagt, wenn man in irischen Preisen rechnet: 1.377 €. Um ehrlich zu sein, bei den restlichen Lebenshaltungskosten hier, könnte ich mir das auch gar nicht leisten! Jedenfalls nicht, wenn ich nicht auch noch was vom Land sehen will.

Bis Morgen,

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Leseratte

Also wenn ich mir um einen Punkt meiner 30 vor 30 Liste keine Gedanken machen muss, dann ist es Punkt 15: "Mindestens 12 Bücher lesen, die nichts mit dem Studium zu tun haben." 
Seit ich die Liste veröffentlicht habe, ist jetzt gut ein Monat rum und ich habe sage und schreibe 5 1/2 Bücher geschafft. Momentan lese ich gerade den dritten Teil von "Die Tribute von Panem" und deshalb wird dieser Post auch nur ganz kurz. Ich kann es nämlich kaum erwarten, da weiterzumachen, wo ich heute Morgen vor der Arbeit aufgehört habe. 
Dafür gibts aber bald um so mehr zu berichten. In "nur noch 10x schlafen" kommt nämlich der Michael (hüpf, klatsch, freu) und wir planen schon fleißig eine Reise durch Irland (hust). Ihr wisst, was das bedeutet: Es gibt wieder Neues von den "Schussels auf Reisen". 
Jaaaa, und nur eine Woche später kommen dann Günther und der Freund. Hach, ich freue mich!
Und euch wird es ja bestimmt auch nichts ausmachen, wenns heute mal etwas kurz wird. Schließlich ist bald Weihnachten und das heißt, ihr habt Stress. Stimmts?? 

Bis Morgen ;)
  

Dienstag, 11. Dezember 2012

Meine Mum kann's halt!

Oder: Wie ein Rennrad das schafft, was ich bis heute noch nicht zustande gebracht habe. *Schäm*

Dank eurer ganzen Genesungswünsche ging es mir heute Morgen schon viiiiel besser. Tausend Dank! So konnte ich nämlich wieder arbeiten gehen und mir dadurch auch den ganzen Aufwand mit der Auslandskrankenversicherung ersparen. 

Und weil ich trotzdem fix und fertig bin, gibts heute ein paar Bilder aus der verschneiten Heimat. Dort hat die Petra nämlich zerlegt, geschnürt und gepackt, Tetris gespielt, zwei Sklaven beschäftigt und schließlich Steffens Rennrad auf die lange Reise nach Australien geschickt. 

Nächstes Mal machen wir das aber anders: Nix zerlegen, verpacken und schnüren... Neenee... nächstes Mal bring ich das Teil höchstpersönlich nach Down Under. Damit das klar ist!!



Gute Reise!!!

Montag, 10. Dezember 2012

Von Tagen, die keiner braucht...



Schon mit dem ersten Weckerklingeln waren sämtliche guten Vorsätze von gestern einfach weg.  An Arbeiten war überhaupt nicht zu denken, mein Schädel ein einziger Matschhaufen.  Wie der schlimmste Kater des Lebens, nur eben ohne das Saufgelage am Vorabend.  Also Email an die Chefin und nochmal umgedreht. Und schon nahm das Unheil seinen Lauf:

  • Es dauert ewig, bis die Email versandt ist.
  • Aha, kein WLAN. Kann ja noch heiter werden, wenn das den ganzen Tag so weitergeht.
  • Erstmal weiterschlafen.
  • Funktioniert nicht.
  • Über mobiles Internet im www unterwegs. ABER: In meinem Zimmer habe ich ja aber keinen bis gar keinen Empfang. 
  • In kleinen Empfangszeiten erreichen mich 2 Emails.
  • Eine vom Büro: Gute Besserung
  • Eine von Bernard an alle:“ Lilli, kannst du bitte den Stromschalter im Sicherungskasten umlegen. Wir haben keinen Strom in der Küche!“
  • Huch, echt? Ich schaue auf meine Steckdosenleiste. Tatsache. Mein Zimmer hängt am gleichen Stromkreis, wie die Küche.
  • Lilli hat aber dummerweise als Erste das Haus verlassen und die Tür zu ihrer Wohnung ist fest verschlossen.
  • Na Bravo.
  • Ich hab endgültig die Schnauze voll und dreh mich für 2 Stündchen nochmal um.
  • Dann wird gelesen.
  • Die Tribute von Panem. Was ein tolles Buch. Den Film habe ich ja schon vor einer ganzen Weile gesehen. Ich bin beeindruckt, wie gut das Buch im Film umgesetzt wurde.
  • Ich würde gerne duschen, aber ohne Strom kann ich meine Haare nicht föhnen.
  • Gegen Nachmittag klopft es an der Haustüre. Ich linse aus dem Fenster und sehe ein DHL-Transporter. Könnte ja für mich sein. Als schnell aus dem Schlafanzug.
  • Mittlerweile klingelt es Sturm.
  • Wir haben eine Klingel??? Wahnsinn… seit wann das denn?
  • Siehe da, es ist für mich.
  • „Nadine?“ - „Yes“ – „It’s Waterman, isn’t it?“ – “Yes” (lach mich schlapp)
  • Schon an der Schrift erkenne ich, von wem das Päckchen ist und hüpfe beschwingt die Treppen nach oben.
  • Sooo beschwingt, dass ich stolpere und auf dem Hintern lande. Egal. Das vergessen wir ganz schnell wieder.
  • Ich wundere mich noch, wo die denn so ein weihnachtliches rot-weiß-beschriftetes Klebeband herhaben.
  • Neugierig versuche ich den Text zu entziffern.
  • „Vom Zoll geöffnet“ – „WHAT??“
  • Das ärgert mich. Ich fühle mich unbehaglich, weil da jemand MEIN Päckchen geöffnet und da einfach so drin rumgewühlt hat.  Ob die auch MEINE Karte gelesen haben?
  • Der Ärger ist relativ schnell verflogen, weil die Karte so lieb und der Inhalt so toll ist.
  • Danke an die Goethestraße! Ihr macht mich fertig. ;)
  • Damit ich mich in der Adventszeit etwas heimatlicher fühlen kann, gabs Weihnachtsplätzchen,  Christstollen (den einzig wahren), Dominosteine, Lebkuchen und und und. Und ein paar Tränchen meinerseits.
  • Beschwingt von dem tollen Päckchen fühle ich mich etwas fitter und widme mich den ungeliebten Aufgaben. Dieses Wochenende stand ich auf dem Putzplan und ich war bisher einfach zu schwach. Ich Schwächling…
  • Die Küche sieht aus wie ein Sauhaufen, mir kommen schon wieder die Tränen. Vor Wut. Eigentlich ist abgemacht, dass jeder sein Geschirr direkt nach dem Benutzen spült. Nur macht das außer mir wohl keiner.
  • Wutentbrannt packe ich fluchend alles in eine große Schüssel. Dann muss eben einer alles Spülen oder sie sortieren es eben wieder auseinander. Mir doch egal.
  • Während dem Putzen will ich mein Handy am anderen Stromkreis aufladen. Mein Ladekabel hat aber endgültig den Geist aufgegeben. Das zickt schon ne Weile rum und geht jeden Abend schlechter, aber jetzt geht’s gar nicht mehr.
  • Also wütend zur Bahn gestapft und ein neues Ladekabel gekauft. Ohne Handy hab ich nämlich auch keinen Wecker und werde morgen verschlafen.
  • In der Stadt trotz frühem Nachmittag n einem Wochentag die absolute Vorweihnachts-Panik-Durchdreh-Hölle. Ihr könnt mich alle mal.
  • Mit 20 € weniger in der Tasche geht’s wieder heim.
  • Bei dem Versuch zu Staubsaugen merke ich dann, dass es wohl nicht an meinem Ladekabel lag, sondern eher am Stromkreis.
  • Leck mich doch am…. EGAL! Das Ladekabel war so oder so notwendig.
  • Im Wohnzimmer entdecke ich dann die lieblichste und absolut schönste Weihnachtsdeko überhaupt.
  • Zurück ins Bett und Buch fertig gelesen.
  • Es wird langsam dunkel. Ich erkenne den Text nicht mehr.
  • Gut, dann geh ich halt duschen. In spätestens einer Stunde kommt jemand heim und wird das schon alles regeln.
  • Es ist dunkel und es ist jemand daheim. Aber geregelt ist trotzdem nichts.
  • So sitze ich also im Dunkeln, tippe bei natürlich ebenfalls fast leerem Laptop-Akku diesen Text in ein Word-Dokument und bin gespannt, wann ich ihn hochladen kann.
  • Wenigstens spendet der Laptop etwas Licht.
  • Achso:  Kerzen gibt’s hier nicht. Sind absolut verboten, wegen Brandgefahr.
  • Tja, ihr Iren, das hab ich jetzt davon, dass ihr das komplette Haus mit Teppich auslegen müsst….
  • Hier sitze ich mit nassen Haaren, ner Laune wie weiß was und warte auf Licht, Heizung und Strom für Fön und die leeren Akkus.
  • Dafür hab ich aber Dominosteine und die ess ich jetzt. Erst genüsslich die heißgeliebte Marzipanschicht, danach schnell die Mitte und gleich drauf den Lebkuchenteil, damit ich den Geschmack der Mitte loswerde. Trotzdem LIEBE ich Dominosteine.




 


Bis Morgen







P.S. 
Auch wenns noch so gehässig klingt: Der Gefrierschrank hatte auch den ganzen Tag keinen Strom und ich bin das erste Mal froh, dass sie mir da drin einfach keinen Platz gemacht haben!

Sonntag, 9. Dezember 2012

Wegen Krankheit vorübergehend geschlossen...

Sorry, ich hätte das Schildchen ja ruhig auch mal früher raushängen können, aber ich war einfach viiiiel zu erschöpft...
Falls es euch beruhigt, ich habe nicht nur meinen Blog  vernachlässigt. Nein, ich war auch nicht auf dem Weihnachtsmarkt, habe Michael immer schon nach 8-10 Minuten skypen abgewürgt und ich habe mein Bett nur für die Toilette oder um was zu essen verlassen. Ach ne, ich war sogar mal kurz einkaufen, weil mein Trinken alle war...
Irgendwie habe ich mir eine miese Erkältung eingefangen. Am Freitag gings los mit Dauerniesen, dann Nasenlaufen, anschließend Halsweh und am Schluss auch noch Gliederschmerzen. Und weil es gegen Abend immer schlimmer wurde, habe ich schweren Herzens den Weihnachtsmarkt abgesagt und eine Stunde früher Feierabend gemacht. Stattdessen gabs dann Medizin, die ich mir im Supermarkt-Regal selbst ausgesucht habe (ist hier halt so), eine Tasse heiße Zitrone und eine Mütze Schlaf. Und die letzten beiden Tage habe ich mich dann richtig schön auskuriert. Mit Filmen und Tee ohne Ende. Dabei bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass krank sein alleine viel doofer ist. Kein Michael, der mal wieder für mich zur Nachtapotheke fährt, weil wir nichts mehr daheim haben, und selbst kochen muss man auch noch... Oder eben nicht... kalte Küche tuts auch. 
Naja, jetzt fühl ich mich schon wieder viel fitter und probiers deshalb morgen einfach mal mit dem Arbeiten. Wenns nicht geht, dann geh ich wieder heim, aber versuchen will ichs trotzdem.

Dafür habe ich aber jetzt meine wohl größte kulturelle Lücke geschlossen! Ich traue es mich ja fast nicht zuzugeben und eigentlich hätte es auch einen Platz auf meiner 30 vor 30 Liste verdient: "Endlich mal Forrest Gump gucken!" Das ist echt schlimm, oder? Keine Ahnung, warum das so an mir vorbeigegangen ist. Wenn er im TV lief, dann habe ich das entweder verpasst oder erst nach einer Stunde gemerkt. Ja, und ich kann es überhaupt nicht abhaben, einen Film erst in der Mitte anzufangen. Da bin ich total allergisch... Heute hatten Forrest und ich das Vergnügen und ich bin total verknallt! Wunderschöner Film! Und ganz anders, als ich dachte. Der rennt ja gar nicht die ganzen 3 Stunden durch die Gegend... ;)

Also dann, bis Morgen
 

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Ho Ho Ho....

Ja huch, heute ist ja Nikolaus! Das wäre ja fast an mir vorbeigezogen, ohne das ich es bemerkt hätte. Denn hier wird das irgendwie nicht so gefeiert. Eigentlich hatte ich im Hinterkopf, hier gäbe es einen Father Christmas und vielleicht gibt es ihn ja auch... ich hab eben nur nichts davon mitbekommen. Macht aber auch nix, bin ja schließlich keine 12 mehr. Ich hoffe aber, dass eure Stiefelchen schön gefüllt worden sind!
Draußen vor der Türe wird es immer ungemütlicher. Es ist nicht wirklich kalt. Wir haben so um die 7 Grad, aber es regnet und regnet und regnet. Oder es stürmt und stürmt und regnet. Natürlich gibt es auch häufiger mal einen schönen strahlend blauen Himmel. Wie letzten Samstag zum Beispiel, aber meistens findet man den doch eher unter der Woche nach 9 Uhr und vor 17 Uhr. Also während der Arbeitszeit und damit unerreichbar. Wenn ich morgens das Haus verlasse, ist es noch dunkel und noch vor Feierabend geht die Sonne auch schon wieder unter. Deshalb gibt es hier momentan auch so wenige Fotos. Ich muss aber auch zugeben, dass mich das Wetter nicht sonderlich stört. Momentan ist es einfach die perfekte Ausrede, um sich mit Tee, Wärmflasche, Wollsocken und Kuscheldecke einen guten Film zu gönnen oder in aller Seelenruhe zu lesen, was das Zeug hält. Außerdem sollte ich so langsam mal anfangen, mich wieder etwas mit Statistik und Co. zu befassen, wenn ich meine Master-Thesis auch nur annähernd in den vorgesehenen 6 Monaten schaffen möchte. Da ich ja direkt nach meiner Rückkehr anmelden möchte, muss ich also hier in Irland mit der Vorbereitung beginnen. Ja, und ich will mir ja auch beweisen, dass ich aus dem Bachelor-Dilemma was gelernt habe :D 
Morgen hier in Dublin der German Christmas-Market und als Experten werden wir den natürlich auch gleich mal testen gehen. Da gibts nämlich "Frank's Bratwurst" und original deutsche Schmalzkuchen (was auch immer das ist!??!). Und je nachdem, ob der Glühwein was kann oder nicht, schreib ich dann eben morgen noch oder erst am Samstag. Ihr seid gewarnt :D

Bis dann also

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Man muss ja nicht alles toll finden....

Das habe ich die letzten Tage beschlossen. Natürlich lasse ich eigentlich nichts auf mein Irland und vor allem nichts auf mein Dublin kommen, aber es hat wohl alles seine Grenzen. War ich nicht die ganze Zeit so unglaublich stolz, dass man hier im September noch keine Nikoläuse und Lebkuchen im Supermarkt findet? Das hat sich seit dem 1. November schlagartig geändert und es wird nachgeholt, was das Zeug hält. Mittlerweile bin ich auch wirklich überzeugt, dass die Iren sehr wohl im Juli schon mit dem ganzen Weihnachtszeug anfangen würden, wäre da nicht am 31.Oktober noch Halloween…. und Halloween ist hier ja auch nochmal eine Portion ausgeprägter, als bei uns. Gut, jetzt haben sie also losgelegt, mit Weihnachtsklimbim und ich sag’s euch, das wird immer mehr. Ich bin schon jetzt der totalsten Reizüberflutung ausliefert und es ist weit und breit kein Ende in Sicht. Die Shopping-Center haben schon seit Wochen Kinder-Winter-Wonderland-Paradiese eröffnet, bei denen man seinen Wunschzettel bei den Elfen abgeben  und mit Santa schmusen kann. Die Straßen erstrahlen in den abenteuerlichsten Beleuchtungen. Nein, es ertönt kein „Last Christmas“ aus den Lautsprechern. Was ein Glück! Nein, hier steht dann gleich eine ganze Band auf der Treppe im Kaufhaus und singt Weihnachtslieder. Kurz: Das was ich bisher immer als total überzogenen, typischen Ami-Quatsch abgetan habe, finde ich plötzlich hier in meinem Dublin wieder!?! Ich bin entsetzt. Aber sowas von!!
Gestern dann haben sie auch angefangen hier im Büro zu schmücken. Es hängen Lametta und Glöckchen von der Decke. Der Plastik-Weihnachtsbaum hat eine Portion Plastik-Christbaumkugeln verpasst bekommen und der ein oder andere Schreibtisch wird von einem Nikolaus geziert, der auf Knopfdruck zu tanzen beginnt. Was das Herz begehrt. Hier bekommst du alles. Und Jenny…. tja, die Gute hat den Jackpot geknackt! Sie hat nicht nur einen riiiiiiiesigen Schreibtisch, sondern seit gestern auch endlich einen eigenen Laptop (nach 5 Wochen… sie bleibt noch 2!) UND seit heute einen Blinke-Weihnachtsbaum. Stellt euch das mal vor. Da sitzt du an deinem Rechner und versuchst dich zu konzentrieren. Mach das mal, wenns nonstop blinkt. Uuuuuaaaahhhhh…. das wär nichts für mich. Das wär das reinste Aggresivum für mich. Aber: Jenny schlägt sich vorbildlich.
Oder gestern. Gestern war ein Fake-Firmen-Event. „Fake“, weils die reinste Verarsche war. Die ganzen großen Firmen in Dublin haben eine exklusive Einladung zu einem Event im Kilkenny-Shop bekommen. Dort werden Prachtstücke von lokalen Designern verkauft. Von Klamotten über Töpferarbeiten bis hin zu den schönsten Küchenutensilien und und und… Und Fossil-Taschen (voll irisch, ich sags euch)… Ja und es gab bis zu 50% Rabatt. Naja, war schon ok, aber nicht das, was wir erwartet hatten. Es kam JEDER rein, es war NULL exklusiv, es war total überfüllt, es war trotzdem noch viel zu teuer und außerdem: totale Reizüberflutung. Überall Glitzer und Blinkblink. Eine männliche Stimme über Lautsprecher, die uns am laufenden Band über kommende Aktionen und Rabatte aufgeklärt hat und Menschen, die ausschließlich aus Ellbogen bestanden haben. Diese Ellbogen wurden dann auf alle Rippen, Bäuche und Nacken losgelassen, die sich ihnen so in den Weg gestellt hatten. Ein Traum!
So haben wir die Gunst der Stunde genutzt und sind in den MAC-Store. Jenny wollte eine gute Foundation und ich war auf der Suche nach einem Concealer. Naja, was erwartet man von so einer Nobel-Marke, die für einen Arsch von Geld ein klitzekleines Stückchen Produkt verkaufen? Genau: Kompetente Beratung. Öööööhhhmmm… Zuerst war Jenny an der Reihe. Eine junge Dame mit furchtbar gelbstichigem Make-up, das sooo dermaßen dick aufgetragen war, dass ein Schlag auf den Hinterkopf zum Abschminken gereicht hätte (ihr wisst was ich meine), pinselte Jenny eine Foundation auf die Backe. Da die Spiegel so klein und das Licht etwas dunkler war, fiel ein panischer Blick in meine Richtung: „Bin ich jetzt auch gelb?“ Nein, auch wenn man es der Lady auf den ersten Blick nicht zugetraut hätte, sie hat das perfekte Make-up für Jennys Hautton gefunden.
Ich hingegen wurde von einer noch jüngeren Lady beraten, die wirklich natürlich und wunderschön geschminkt war.  Das ganze spielte sich in etwa so ab:
Lady: „Can I help you?“
Nadine: „Ja, ich suche einen Concealer und bin mir nicht sicher, welche Farbe am besten zu mir passt.“
Lady: „Also der, vor dem du gerade stehst, der ist cremig und dick, wir haben aber auch noch flüssigere, die nicht ganz so stark decken.“
Nadine: „Ich weiß, ich hab mich schon vorher über die Produkte informiert, bin mir nur nicht sicher wegen der Farbe.“
Lady:  „Ich kann dir ja mal was draufschmieren, dann siehst du, dass der hier dickflüssiger ist.“
Nadine (hat schon kein Bock mehr): „Alla gut!“
Lady (pinselt, pinselt und pinselt): „Guckst du: links ist der dickflüssige, rechts der dünnere“
Nadine (schaut in den Spiegel): sprachlos
Jenny (schaut total geschockt): „Du hast da weiße Ringe unter den Augen.“
Nadine: „Thank you, die Farbe passt aber nicht zu mir!“
Lady: „Doch, doch, ich kann dir mal noch ne Foundation draufmachen, dann siehst du, dass es zusammen passt. Was für ein Hauttyp bist du denn?“
Nadine (total fassungslos): „Ich komm lieber nochmal bei Tageslicht!“
Auf gut Deutsch: „Ich komm lieber, wenn DU nicht da bist“

Unfassbar, wirklich!! DIE muss doch wissen, was ich für einen Hauttyp habe. Das ist doch ihr Job, wenn sie die Beratung für eine Nobel-Make-up-Marke macht. Außerdem denke ich, dass man mir meine „ich glaub, ich hab ne trockene Haut“-Haut auf JEDEN Fall ansieht. Und basta!!!
Jetzt aber noch ein paar Fotos von unserem traumhaften Büroschmuck. Mir wurde versichert, dass das quasi noch gar nichts ist. Normalerweise wird viiiiiel mehr aufgehängt.