Mittwoch, 13. Februar 2013

27 ways to kill B. - (k)eine Kurzgeschichte

Dass es in meinem Leben momentan einen Menschen gibt, der mich permanent zur Weißglut treibt, sollte ja für euch nichts Neues sein. Nun ist aber der Punkt gekommen, an dem das Wort "Weißglut" einfach nicht mehr ausreicht, um meinen Zustand zu beschreiben. Nicht einmal ansatzweise, nicht einmal mit viel Phantasie und Kreativität. Dank B. kenne ich neuerdings die schlimmsten und herablassendsten Schimpfwörter auf Englisch, die dem Tyrannen trotzdem in keinster Weise gerecht werden. Kurz und gut, es ist unbeschreiblich, was der  macht mit uns. Der reinste Psychoterror, wirklich. Seit N. nun auch auszieht, schlägt dieses Monster um sich, als ginge es ums blanke Überleben. Es gibt täglich Emails, mindestens fünf und mindestens ellenlang. Gestern hat er eine Email verfasst, die ausgedruckt bestimmt 1 1/2 A4 Seiten ergeben hätte. Dass derjenige, der am Wochenende gewischt hat (Huch, das war ja ich), vergessen hat den Teppich zurück in die Küche zu legen. Was das denn soll, wie doof man denn nur sein könne, das zu vergessen, und blablabla. Wie immer hab ich irgendwann einfach nicht mehr weitergelesen und das Ding gelöscht. Hallo?? Gibts nichts wichtigeres in seinem beschissenen Scheißleben? Sorry... einatmen, ausatmen.... Also ich, hätte den Teppich hochgehoben und ihn zwei Meter weiter links (da wo er hingehört) wieder abgelegt. Nicht so B., B. setzt sich lieber an seinen PC und setzt ein Schreiben an alle auf, damit auch bloß jeder mitbekommt, dass außer ihm keiner perfekt ist. Dass schon wieder einer einen Fehler gemacht hat. B., der sich selbst als gläubigsten aller Christen schimpft, der kann nämlich alles. Alles außer verzeihen und vergeben. Es ist mein größtes Glück, dass ich in zwei Wochen ausziehe, denn sonst würde er mir noch in drei Jahren aufs Brot schmieren, dass ich am 10.02.2013 den Teppich nicht in die Küche zurückgelegt habe (überhaupt, ein Teppich in der Küche - schon ekelig). Außerdem spricht natürlich noch ein ganz wichtiger Fakt dafür, eher eine Email zu schreiben, als das Problem selbst zu beheben. Wenn man den Teppich zurück legt, beansprucht das 10 Sekunden Zeit. Eine 1 1/2-seitige Email locker schonmal 20 Minuten. Wenn man davon fünf Stück verfasst, dann hat man am Tag auch bald zwei Stunden seiner wertvollen Zeit benötigt. Und das rechtfertigt es natürlich, bei jeder Gelegenheit zu jammern, dass man einfach NIE Zeit für irgendetwas hat, weil man ja soooo beschäftigt ist und es soooo schwer hat im Leben.


Klar, das hört sich jetzt an wie eine Lappalie: "Du hast den Teppich nicht zurückgelegt!" Klar, ist es auch und normalerweise prallt sowas sofort an mir ab (ihr wisst ja, Ignoranz ist meine Stärke). Aber die Masse machts einfach aus und neben den Emails muss das ganze ja auch noch stundenlang persönlich diskutiert werden. Und dieser schlechte Mensch wird so dermaßen persönlich und unfair, dass ignorieren irgendwann nicht mehr möglich ist. Ja, schlechter Mensch, sehr sehr schlechter Mensch. Schlechtester Mensch überhaupt!!!
Ich hasse ihn dafür, dass er mir meine letzten beiden Wochen so sehr versaut. Ich hasse ihn dafür, dass er es schafft überhaupt an mich ranzukommen. Ich hasse ihn dafür, dass er mich im Internet nach dem nächstmöglichen Heimflug suchen lässt (geht's noch??). Und ich hasse ihn dafür, dass er mich dazu bringt, jemanden zu hassen. Denn eigentlich ist Hass eine Eigenschaft, die ich nicht so sehr mag. Aber was soll man machen?
Gestern hat mir mein Kollege Paul angeboten, die letzten beiden Wochen doch in sein Zimmer zu ziehen, er wäre eh die meiste Zeit bei seiner Freundin. Ich war total gerührt, wie wahnsinnig hilfsbereit und freundlich Menschen (B. ausgenommen) doch sein können. So verlockend das Angebot ist, wirklich, bringe ich es aber auch nicht über mich, jemandem wegen zwei läppischen Wochen solche Umstände zu bereiten. Außerdem hätte B. es ja dann geschafft. Die Genugtuung geb ich ihm nicht. Ich lass es mir nicht nehmen, ihm zum Abschied (natürlich unbemerkt) ins Essen zu spucken (fast hätte ich "rotzen" geschrieben)!
Zur Frustkompensation habe ich mir gestern überlegt, dass das doch das perfekte Thema für meine Kurzgeschichte ist, die ich ja laut Punkt 7 meiner 30 vor 30 Liste schreiben möchte. "27 ways to kill B." Und theoretisch ist das auch die beste Idee seit langem. Theoretisch! Denn: Was ist, wenn jemand anderes auf die Idee kommt, ihn wirklich um die Ecke zu bringen? Ich halte das durchaus für mehr als realistisch. Wer wäre dann mit Sicherheit einer der Hauptverdächtigen? Richtig, die Tante, die in einer Kurzgeschichte groß und stolz geprahlt hat, was sie mit B. alles machen möchte. Und wenn sich der wahre Täter auch noch eine der 27 von mir im Detail beschriebenen Methoden aussucht, dann bin ich geliefert. 
Ach Mensch, das finde ich jetzt aber echt schade. SCHADE!!

Naja, wenigstens etwas Gutes kann ich der Sache abgewinnen: Mein Kopfkino kann mir KEINER nehmen. Und ihr habt keine Ahnung, zu was ich theoretisch fähig sein könnte. Muahahahahaaaa....

Bis die Tage,
  






Wie ihr seht: Wenn ich nicht heule, hab ich schwarzen Humor. Kein Grund zur Sorge also, alles beim Alten

1 Kommentar:

  1. Kriegt er denn von Dir wenigstens einen kleinen Abschieds"gruß"?! Da juckt es ja sogar mir in den Fingern aus der Ferne :)

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