Montag, 11. Februar 2013

Liebeshunrige Bauern und Happy New Year, China!!!

Am Donnerstag war ich aus. Ladies Night. Geraldine, Martine und ich hatten ja vor so circa einem halben Jahr beschlossen, dass nur wir drei ausgehen. Weil Geraldine gerade einen Deutschkurs besuchte, Martine sehr lange in Deutschland gelebt hat und ich es ja eigentlich auch spreche (gelegentlich). Und weil wir zwar häufiger mal aus waren, aber nie zu dritt, habe ich die beiden neulich einfach angestubst, dass es ja so langsam mal Zeit wird. Gesagt getan. Und ich sag an dieser Stelle auch gleich, dass ich NIE wieder jemanden anstupse, weil ich an diesem Abend überhaupt nichts zahlen durfte. Los gings im Pub. Schließlich kann man nicht zum Dinner, ohne vorher einen Pint gezwitschert zu haben. Und das Dinner? Jaaaaa, das Dinner gabs im Wagamama. Wagamama bedeutet übrigens bestimmt so viel wie Glück! Ich bin mir da ganz sicher!! Nach leckerstem und eiligstem Herunterschlingen gings ins Theater. Die perfekte irische Abendplanung: 30 Minuten Pub, 30 Minuten Dinner, 15 Minuten zu spät zum Theater... Ist nicht schlimm, denn das sind ja alles Iren, deshalb haben wir auch gar nichts verpasst. Martine hatte uns 2 Tage vorher vorgeschlagen, dass wir doch ins Theater könnten. "The love-hungry farmer". Google hat mir dann erzählt, dass es ein bekannter irischer, 78-jähriger Schauspieler ist, der uns zwei Stunden lang was über die Liebe erzählt. Ganz allein, nur mit nem Tisch, nem Stuhl und nem Schrank auf der Bühne. Ach ja, und nen Garderobenständer. Für 30€. Schluck! "Ach", sagte ich mir, "stell dich nicht so an. Denk an deine 30 vor 30 Liste. Außerdem wirds bestimmt lustig!" Alle Sorge war umsonst, denn Martine kennt die Managerin von dem Theater. So wurden aus den 30€ plötzlich Freikarten. Das einzige, was im Voraus nicht planbar war, waren die Plätze (wir müssen nehmen, was übrig ist). Aber auch dieses Problemchen hat sich als äußerst unproblematisch erwiesen. Wir saßen in der Logenbox des Theaterbesitzers. Sprich: Die besten Karten! 






































Das Theaterstück an sich war ganz in Ordnung. Nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Der Altersdurchschnitt im Publikum war 63. Die sind dann richtig schön ausgeflippt, wenn Opi auf der Bühne seine Witze gerissen hat. Und wir haben uns köstlichst über das Publikum amüsiert. So waren alle glücklich. Der Kerl war schon der Hammer! Mit seinen knapp 80 Jahren ist er über die Bühne gerannt, ja wirklich gerannt, hat sogar einen Strip hingelegt und Gott sei Dank bei der Unterhose aufgehört. Dank ihm weiß ich jetzt auch, dass es nicht nur Hängebrüste gibt, sondern auch Hängeknie! Echt cool, da steh ich total drauf!
Danach gings dann in den nächsten Pub, der den wunderbaren Namen "Hairy Lemon" trägt und eine Hängedecke besitzt. Echt jetzt. Von unten fällt das kaum auf, weil sie alles mit Rugby-Flaggen zugehängt haben. Wenn man aber auf die Toilette muss, die im oberen Stockwerk ist, dann bekommt man das richtig zu spüren. Skater hätten ihre wahre Freude daran. Das ist die reinste Halfpipe. 
Fragt mich nicht, warum ich irgendwann vom Bier auf Rotwein umgestiegen bin, aber Freitag war die Hölle. Warum vergisst man eigentlich immer und immer wieder, dass Rotwein derjenige ist, der  den schweren Kopp macht? Meine Oma hat mir ja immer erklärt, dass meine Uroma nur deshalb so alt geworden ist, weil sie jeden Abend ein Glas Rotwein getrunken hat. Das hab ich mir ja wirklich zu Herzen genommen und da ich seit Anfang Januar keinen mehr getrunken hatte, wollte ich das Donnerstag wohl gewissenhaft nachholen.
So saß ich also Freitag total übernächtigt, mit schwerem Rotweinkopf auf der Arbeit und habe mich an meinen Praktikumsbericht für die FH gesetzt, dabei die Stunden bis zum Feierabend gezählt, mir nichts sehentlicher herbeigewünscht, als die gute, deutsche Gleitzeit und war schließlich kurz davor, meinen Heimflug umzubuchen. Auf SOFORT. Nein, nicht wegen dem Rotweinkopp, sondern wegen B. Der hat nämlich dann böse Emails an alle geschrieben und als ich es, sichtlich genervt, gewagt habe (trotzdem freundlich) zu antworten, hat er mich aufs übelste beschimpft und persönlich angegriffen. Nicht dass mich so etwas normalerweise persönlich treffen würde, vor allem nicht, wenn es von so einem Arsch kommt, aber mit Rotweinkopf und Schlafmangel eben doch. Den kompletten Nachmittag und noch auf dem Heimweg habe ich ihn tausend imaginäre Tode sterben lassen und wollte ihm einfach so richtig, richtig die Meinung geigen. Mit Genuss! Tja, aber weil Idioten sowas wohl immer riechen, hat er sich das ganze Wochenende nicht blicken lassen. Kurz, aber nur ganz kurz war ich versucht, ihm sein Essen im Kühlschrank komplett zu versalzen, ihm Juckmittel ins Shampoo zu füllen oder die Zahnbürste ins Klo zu tunken, aber dann kam die weise Nadine in mir zu Tage: DAS IST ER NICHT WERT!!

Gestern wurde dann standesgemäß das chinesische neue Jahr eingeläutet. Das Jahr der (Achtung Kerstin, das nächste Wort bitte überspringen) Schlange





Statt Feuerwerk gab es Platzregen von oben, Thai Chi auf der Bühne und Chop Suey aus dem Wok. So stand ich also zwischen einer Horde Chinesen und habe mich einmal mehr geärgert, dass ich ausgerechnet im Jahr des Schweins geboren bin. Keine Ahnung, aber irgendwie finde ich das einfach weniger prickelnd. Da ist mir mein Skorpion doch um Welten lieber!! Trost spendet mir in der Hinsicht eigentlich nur, dass die meisten meiner Altersgenossen einfach auch Schwein sind, oder eben Ratte. Was von beidem jetzt schlimmer ist, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Michael ist ein Schaf. Schaf hat das gleiche Problem wie Schwein: Beide werden total gerne in Verbindung mit "blödes" oder "dummes" gebracht. Tja, meine Mum ist im Jahr des Hundes geboren. Hunde stinken, wenn es regnet (meine Mum nicht!). Den Checkpot hat meinen Bruder geknackt, der ist nämlich Tiger. Und da wird Nadine aus vollstem Herzen gelb vor Neid!! Also Mama und Papa: Das nächste Mal bekommt ihr mich einfach drei Jahre später. Ok?? Dann bin ich nämlich Tiger UND ich werde erst in drei Jahren dreißig...
Ich hab mir die Horoskope ja nicht näher angesehen. Wahrscheinlich sind Schweine total intelligent, Ratten leben im Luxus, Schafe haben den besten Sex, Hunde bekommen immer, was sie sich wünschen und Tiger, ja Tiger sind vielleicht die größten Schussel. Wer weiß, wer weiß.... 

Gestern Abend bekam ich übrigens das schönste Geschenk überhaupt: N. hat mir und D. gemailt, dass er Anfang März auch ausziehen wird. O-Ton: "Ich bin es einfach Leid, mit B. zusammen zu leben!" Olééééééééé

Bis dann, eure gehässige

4 Kommentare:

  1. Total toll geschrieben Nadine!
    Ich bin ja auch Skorpion. Und Ratte - die leben nicht im Luxus ;-)

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  2. im nächsten leben wird alle anders ;-)
    wer ist denn nun der tiger? der mit den hörnern?

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  3. Ich bin übrigens Kuh - auch nicht besser ;)

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