Dienstag, 28. August 2012

Friday I'm in love


I don't care if monday's blue
tuesday's grey and wednesday too
thursday I don't care about you
it's friday I'm in love

The Cure haben das schon richtig erfasst, als sie 1992 den Song "Friday I'm in love" nur für mich und meinen letzten Freitag veröffentlicht haben. Vor 20 Jahren wussten sie, dass ich im Sommer 2012 ein Freitagsliebeslied brauchen werde und haben einfach alles daran gesetzt, dass dieser Song bis dahin zum absoluten Welthit wird. Nur für mich! Deshalb möchte ich an dieser Stelle ein dickes, fettes Dankeschön an The Cure schicken! Habt ihr gut gemacht!!
Am Freitag machte sich Nadine also wieder einmal auf zum Flughafen. Und zwar noch bevor das Flugzeug in Frankfurt mit Günther drin überhaupt gestartet ist. Aber zwei Stunden Flugzeit sind ja echt nicht viel, wenn man bedenkt, dass ich erst mal 15 Minuten zum Bus und dann nochmal 45 Minuten mit eben genau diesem zum Flughafen muss. Das ist minutiös geplant. Meine Kollegen haben mich schon etwas schräg angesehen, als ich mich um 19 Uhr im Pub verabschiedet habe und sie ja genau wussten, dass der Flieger erst um 21.15 Uhr ankommt. EGAL, sag ich euch, ich konnte mich eh auf keines der Gespräche konzentrieren. So aufgeregt war ich. Im Bus hab ich dann schön selig vor mich hingeträumt, wie wohl  der Empfang aussehen würde. Meine äußerst lebendige Fantasie konnte sich mal wieder richtig austoben. Naja, ich sag nur eins: Die Tränen, die mir natürlich in die Augen schießen mussten, waren da aber nicht dabei. Aber das ist ja auch das schöne, dass man genau solche Sachen nicht planen kann. Und außerdem hatte Günther auch feuchte Augen. Ich bin also gar nicht soooo ne Heulsuse wie ihr jetzt wahrscheinlich denkt!
Auf jeden Fall war dieses Flughafenerlebnis UM WELTEN BESSER als das letzte!! Und im Vergleich zu meinem letzten Erlebnis am Flughafen möchte ich dieses noch viel öfter erleben!!! Denn Freudentränen sind viel toller!
Naja, wie wir Frauen halt so sind gings umgehend los mit dem Geschnatter und Gekicher.  Unterbrochen konnten diese Aktivitäten nur von gelegentlichem Augenrollen im Bus werden. Denn genau neben uns saß ein Päärchen. Ein deutsches Päärchen. Besser gesagt, ein Päärchen aus dem Kraichgau. Und noch etwas detaillierter: ein Päärchen aus Wiesental. Das hab ich sofort erkannt. Nicht Waghäusel und auch nicht Kirrlach, es war definitiv Wiesental. Ich bin mir zu 100% sicher! Wirklich, kein Zweifel. Er lebt, wie ich, hier in Dublin. Ich schätze die maximale Distanz auf 1 km zu meiner Wohnung. Und er ist auch noch nicht so lange da, denn es ist ihr erster Besuch und er kann die Straßennamen noch nicht richtig. Das habe ich herausfinden können. Und das waren auch so ziemlich die einzigen Dinge, die er auf der 45 minütigen Busfahrt sagen durfte. Den Rest hatte sie übernommen. Im tiefsten Wiesentaler Dialekt, in einem Tempo, das kaum vorstellbar ist, mit der schlimmsten Tonlage und wahrscheinlich dem niedrigsten IQ überhaupt. Ich mag prinzipiell Wiesentaler, einige der tollsten Menschen, die ich in meinem Leben kennenlernen durfte (ob wir noch viel Kontakt haben oder nicht) kommen aus Wiesental!!! Aber diese eine Trulla, die unaufhörlich schnatterte und mir so dermaßen auf den Senkel gegangen ist, hat mich davon abgehalten, den wahrscheinlich einzigen Menschen in Dublin anzusprechen, der aus der gleichen Provinz kommt und hier wahrscheinlich Ähnliches erlebt wie ich. Es tut mir wirklich Leid und haltet mich gerne für oberflächlich, aber auf die Gesellschaft von jemandem, der mit DIESER Person eine Beziehung führt, kann ich gut und gerne verzichten.
Trotz Regen (es war übrigens mein erster Tag hier, an dem es von morgens bis abends durchgeregnet hat) habe ich Günther dann also durch die halbe Stadt gescheucht, denn der Bus hält ca. 3 km von meinem Haus entfernt. Ich glaube, der Regen war für Günther nicht das Problem, viel mehr die euphorische Nadine, die in einem Mordstempo durch die Straßen gejagt ist und diese ohne jegliche Vorwarnung einfach überquert hat. Entschuldigung an dieser Stelle nochmal... Ich musste mich auch erst mal wieder daran gewöhnen, dass es dieser egoistische "Es gibt nur mich"-Status an diesem Wochenende abgestellt werden muss. Aber wir haben relativ schnell eine goldene Mitte gefunden. Günther hatte sehr schnell herausgefunden, wie man in Irland Ampeln überquert (nämlich bei rot) und ich habe mich sehr bemüht, spontane Richtungswechsel vorher anzukündigen.
Wir sind dann also irgendwann auch mal zuhause angekommen und nachdem Günther den ersten Schock überwunden hatte, dass mein Zimmer ja tatsächlich soooooo klein ist, haben wir bei Rotwein die Nacht ausklingen lassen. Mit der Luftmatratze im Raum war dann nämlich jeder verfügbare Zentimeter bedeckt (und das obwohl sowohl Bett als auch Luftmatratze nur für eine Person vorgesehen sind).
Nach zwei Stunden Schlaf ging es dann in die Stadt, denn dieses Wochenende waren die Tall Ships in der Stadt. Das "Tall Ships Race" ist eine Tour, bei der riesige Segelboote (teilweise richige Piratenschiffe) um die Welt segeln und immer mal wieder in schönen Hafenstädten Halt machen. Sie haben das letzte Mal vor ca. 10 Jahren in Dublin vorbeigeschaut und daher hatten wir ein riesen Glück, dass wir dabei sein durften. Dublin hat aus diesem Anlass natürlich ein Spektakel vom Feinsten ausgerichtet. 
Das schönste an diesem Wochenende? Ich habe ja schon meine Leidenschaft entdeckt, Menschen zu fotografieren, ohne dass sie es merken.Und Günther beobachtet genauso gerne andere Menschen. So haben wir beobachtet, geknipst, gelästert, bewundert und genossen!


Eulen spielen in Günther's Leben einfach mal eine riesengroße Rolle! Eulenmützen nicht, nur Schlüpper! Aber davon gibts leider kein Foto.



Und um einen unvergesslichen Moment fotografieren zu können, sind wir (mutig wie wir sind) in die Schneekugel geklettert. Sehr zum Interesse der ganzen Touris. 
Außerdem konnte ich endlich den perfekten Picknick-Korb für Michael und mich ausfindig machen... Der hätte uns so einige Aktionen auf deutschen Nordseeinseln oder aber in Amsterdam erspart. Andererseits...die Erinnerungen sind tausendmal besser!

 Und die Schiffe....



Günther fand ja die "Bratwurst" so toll. Ich war eher fasziniert vom Schweinsbraten und hab mich gefragt, wie die Iren das aussprechen und ob sie überhaupt in der Lage sind, die alte deutsche Schrift zu lesen. Und warum zum Teufel kostet eigentlich ne Bratwurst so viel wie ein Schweinsbraten???
Iren sind entweder total stilbewusst, oder sie liegen totaaaal daneben!
Die kleine Maus und ihr Lolli haben es mir einfach soooo sehr angetan, dass ich ca. 150 Fotos von ihr gemacht habe. Ich wundere mich bis heute, warum die Mutter noch nicht auf meiner Matte stand und mal bei uns geklingelt hat. Vielleicht ja, weil wir keine Klingel haben...




Was Dublin und IKEA gemeinsam haben? Jede freie Ecke wird genutzt und wenn sie noch so klein ist.




Das Wetter sieht bedrohlicher aus, als es ist. Die bösen, schwarzen Wolken sind nämlich dank der Tatsache, dass Irland eine Insel ist, innerhalb weniger Minuten verschwunden.































Heute konnte ich übrigens das Päckchen mit dem Hauptgewinn fertig packen und muss es morgen nur noch zur Post bringen....

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