Montag, 27. August 2012

Mein Herz tanzt!

Aber auf einen Tanzstil hat es sich noch nicht so recht festlegen wollen. Zumindest nicht in den letzten 4-5 Tagen. Vom melancholischen Ballett, über total hibbeligen Jive, zum euphorischen Freestyle war alles mit dabei. Zwischendurch steppte es mal wie wie verrückt und versuchte sich auch durchaus mal im Head Bangen. Heute hat mein kleines Herz dann wieder angefangen, ganz traurig sein Tütü-Rückchen anzuziehen, um wieder ach-so-traurige Prima Ballerina zu spielen, aber dann habe ich meinem kleinen, tanzenden Herz einen ordentlichen Arschtritt verpasst und ihm gesagt: "Weißt du, kleines Herz! Sei doch bitte nicht so blöd und fang an zu weinen, wenn schon wieder ein Abschied ansteht. Trauere doch nicht denen hinterher, die gerade in den Flieger steigen und bedauere, dass sie dich wieder verlassen. Denk doch lieber an die wunderschönen Tage, die ihr gerade miteinander verbracht habt! Und freu dich darauf, dass es schon ganz bald ein Wiedersehen gibt. Ist doch total bescheuert, wenn du deine Energie darauf verschwendest, etwas zu bedauern!!!"

Eigentlich wollte ich ja heut was ganz anderes schreiben. Aber das muss jetzt noch einen Tag warten. Als ich vorhin nämlich Anne zum Bus gebracht hab, der dann einfach weggefahren ist und mich so allein rumstehen hat lassen, hab ich nen ganz kleinen, kurzen Moment gedacht: "Am besten kommt mich gar keiner besuchen, dann bleiben mir wenigstens die harten Abschiede erspart." Jetzt mal im ernst...Hallo??? Hab ich das allen Ernstes gedacht? Wie kann ich nur? Als ob es so ein doofer Abschied wert wäre, deshalb auf die schöne Zeit vor dem Abschied zu verzichten.

Warum mein Herz die letzten Tage so unglaublich viel getanzt hat? Na, weil ich das totale Gefühlschaos durchleben durfte. Zum Beispiel:

Ein bisschen Angst, dass mein Dublin sich etwas daneben benehmen könnte und andere gar nicht verstehen, warum ich so gerne hier bin. Die Angst wurde unterstützt von der Tatsache, dass Freitag der erste Tag war, an dem es von morgens bis abends geregnet hat.
Die riesengroße Freude, dass ich endlich mal wieder jemanden um mich hab, der mir wichtig ist. Und die noch viel größere Freude, als ich erkannt habe, dass Dublin sich überhaupt nicht daneben benehmen kann.
Wieder ein bisschen Angst, dass die Zeit zu schnell rumgehen könnte. Ging sie in der Tat auch, aber es wurde jede Sekunde bis ins kleinste Detail genossen.
Die größte Zufriedenheit und Ausgeglichenheit, die man sich nur vorstellen kann (außer heute Morgen, weil verpeilt, müde, unter Zeitdruck und bockig sein, dass ich arbeiten muss, statt die verbleibende Zeit mit Anne verbringen zu können)
Und dann halt ein bisschen traurig sein, als der doofe Bus dann losgefahren ist und mich einfach hat stehen lassen.... Aber ich hab mir wie gesagt selbst in den Hintern getreten.

Und jetzt reicht es mal mit der Gefühlsduselei hier. Sonst kommt morgen keiner zum Lesen, wenns dann endlich die klasse Berichte und tollen Fotos von diesem wunderschönen Wochenende gibt! Aber es gehört halt auch mal dazu. Schließlich will ich euch ja nichts vorenthalten!
Ich drück euch und geh jetzt mal noch ein bisschen mit meinem Herz tanzen.





P.S.: Wer sich gerade fragt, was die hier die ganze Zeit von ihrem tanzenden Herz schwafelt, der soll sich mal "Tanz der Moleküle" von Mia anhören.

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