Sonntag, 19. August 2012

Hula Hula, Baby

Also so sehr ich die Homepage des Dublin Event Guides ja liebe, die Entscheidungen, wo ich hingehe, treffe am Ende doch ich. Und das ohne die geringste Ahnung zu haben, was alles tolles hinter den Dingen steckt, die ich schonmal kategorisch ausschließe. Zu diesen Dingen hätte 100%ig auch das Ukulele Hooley gezählt. Da wäre ich nie im Leben auf die Idee gekommen, hinzugehen. Zum Glück aber hat mir Freitag Mittag aber eine Kollegin davon erzählt und ich konnte kaum abwarten, bis abends die Email vom Dublin Event Guide kam, da ich dann endlich mal Details lesen konnte. Tja, in Zukunft werde ich nicht mehr so voreingenommen sein und einfach nichts mehr ausschließen. Nächsten Freitag wird genaustens recherchiert, was hinter jedem einzelnen Eintrag steckt! Denn dieses Ukulele-Festival hat mir ein wunderschönes Wochenende beschehrt. Ohne das Festival wäre ich zwar mit Sicherheit mal nach Dun Laoghaire gefahren, aber wahrscheinlich nicht dieses Wochenende. Und gestern war doch das Wetter so unglaublich toll!

Jetzt aber zum Ukulele Hooley: Es ist ein Ukulele Festival, dass dieses Jahr zum dritten Mal stattgefunden hat. Gestern habe ich ja schon eine kleine Session erleben dürfen, bei der einfach spontan jeder auf eine provisorische Bühne durfte und ein Lied zum besten geben konnte. Heute dann war das richtige Konzert mit vielen "angesagten" Ukulele-Bands. Stattgefunden hat das ganze im People's Park in Dun Laoghaire und war verbunden mit einem granatenmäßigen Fressmarkt (Bilder kommen noch :D). Ich habe sechs Bands miterlebt, die dann jeweils 30 Minuten bis eine Stunde gespielt haben. Insgesamt gab es 8 Stunden lang Musik, mir haben aber 4 davon gereicht: schließlich wollte ich ja auch noch etwas Zeit mit MEINEM Meer verbringen.

Die erste Band war die beste: Gypsy Rebel Rabble
Könnte am Alter liegen, aber auch daran, dass sie einfach total verrückt und etwas gestört sind und noch dazu ziemlich rockige Musik machen. Also genau das Richtige für mich. Leider saß ich beim Auftritt so, dass ich überhaupt nichts gesehen habe, geschweige denn fotografieren konnte. Deshalb hab ich einfach mal das Titelbild von ihrer Facebook-Seite geklaut (Link: hier) und mich in der Pause einfach direkt vor die Bühne gesetzt.
Weiter gibts mit The uke Box aus den Niederlanden. Die waren jetzt ehrlich gesagt so gar nicht mein Geschmack. Aber da die erste Band so genial war, bin ich ganz tapfer direkt vor der Bühne sitzen geblieben und hab gehofft, dass die halbe Stunde schnell rumgeht. Die Zeit habe ich damit verbracht, mein neues Blog-Journal einzuweihen (mein Büchlein, um Gedanken für meinen Blog festzuhalten und Ideen zu schmieden). Es wird einfach immer chaotischer in meinem Kopf und ich kann mir das meiste kaum noch merken. Aber ich will euch ja auch möglichst alles erzählen!
Nachdem ich meine Gedanken sortiert hatte und die zwei immer noch auf der Bühne standen, hab ich mich dem Publikum gewidmet, was auch sehr unterhaltsam war.
Mit Andy Eastwood wurde es dann auch schlagartig besser und richtig lustig. Wie man auf dem Foto sieht hat er mich häufig direkt angesehen und ich hab dann einfach die Außenwelt ausgeblendet und beschlossen, dass er mir ein Privatkonzert gibt. Mit seiner Ukulele. Andy ist nämlich einer der besten britischen Ukulele-Spieler und wurde extra eingeflogen. Der hats drauf!!

Ganz ausschließen konnte ich die Außenwelt dann aber doch nicht, denn ich fand die einfach auch unglaublich interessant. Zum Beispiel dieser Type hier mit dem roten Adidas-Pulli. Jeder trägt seine Ukulele in irgend nem Täschchen mit sich rum. Aber es gibt doch tatsächlich auch Hartschalenkoffer für die Dinger. Auf den meisten Taschen ist übrigens ein Aufnäher auf dem steht "Nein, das ist keine Geige". Sowas... das sieht man doch sofort :D
Und der kleine Freund hier liebt Musik tatsächlich. Der hat unglaubliche 2 Stunden getanzt wie ein Weltmeister und hat sich gefreut, wie kein anderer!

Eigentlich genieße ich die vorlesungsfreie Zeit und würde Professor Peter nicht so rattenscharf aussehen, wäre ich aus Prinzip aufgestanden und hätte in der Zeit was anderes gemacht. Professor Peter und Doctor Dick waren aber auch so genial, dass ich die Entscheidung sitzen zu bleiben keine Sekunde bereut habe. Ich meine, wer eben mal beschließt, ein Lied über seine Lieblingstasse zu singen, hat bei mir eh schon gewonnen (ich hab ja zwei Lieblingstassen, das wären dann zwei Lieder :D Heute Morgen hatte ich mal wieder ein Skype-Frühstück mit Michael gehabt und ich hab innerlich fast die Krise bekommen. Nicht weil er nicht aus MEINER Tasse trinken darf, sondern weil ich grad nicht draus drinken kann...). Und wenn man dann noch ne Blechkanne zum Musikmachen nutzt und die singende Säge auspackt, dann bin ich seelig! Professor hin oder her.


Dann kamen drei Typen, die aussahen, als könnten sie nicht Lachen. "Also nie! Die wissen gar nicht was Lachen ist und nen Stock haben sie auch gefressen!"  Das waren so ungefähr meine Gedanken, als sie auf der Bühne ihr Zeug aufgebaut haben. Die Winin' Boys können krass gut Musik machen und Lachen können sie auch. Und wie. 
Was lernen wir (ICH) daraus? "Sag mal, du blöde Kuh, seit wann hast du denn so viele Vorurteile und wann hat das mit dem Schubladendenken bei dir angefangen? Ändern!!! DRINGEND!!!!"

Das Publikum war auch hier wieder einfach umwerfend und augenschmausmäßig. Ich war des öfteren von den Zuschauern mehr angetan, als von dem was auf der Bühne abging!



Die Jungs, die während dem letzten Auftritt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten, sollten jetzt aber selbst die Bühne rocken und von den drei The Hot Potato Syncopators konnte ich meinen Blick dann auch nicht abwenden. Ähnlich den Commedian Harmonists nur viiiiel besser und ulkiger. Für mich der krönende Abschluss des Ukulele Hooleys.



Ja, der balanciert echt den Schirm auf seiner Stirn und spielt dabei. Der ist nirgends festgebunden...




























Mein Fazit: Es war eine wunderschöne Erfahrung! Ich werde jetzt mit absoluter Sicherheit diese Musik nicht in meiner Freizeit rauf und runter hören, aber wenn sich mal wieder ein kostenloses Ukulele Festival in meiner Nähe abspielt, dann werde ich dabei sein!

Ach und zur Info: Dun Laoghaire ist 15 Minuten vor Dublin. Ich habe daheim geschlafen und keinen Kurzurlaub gemacht. 

Wobei, eigentlich schon (nur ohne Hotel).

 

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