Nach unverschämten 6 Tagen Abwesenheit (!!!), sollte ich wahrscheinlich nochmal einen Schritt zurück gehen:
Hallo, mein Name ist Nadine, ich bin eine Auslandstagebuch-Bloggerin und ich hatte gerade Urlaub. So ein Urlaub, der hat es in sich. Momentan sitze ich nämlich vor meinem Laptop, der auf dem minimalst kleinen Mini-Schreibtisch (halb so groß wie Laptop) steht, welcher wiederum fast ein Drittel von der Streichholzschachtel eines Zimmers ausmacht, in dem ich lebe. Und während ich hier so sitze, bereue ich schon wieder, dass ich mir die 6 Tage Blog-FREI genommen habe, denn ich weiß weder wo ich anfangen, noch wo ich aufhören soll. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich wahrscheinlich die Hälfte vergessen werde.
Naja, Michael, Anne und Christian werden mich schon dran erinnern, wenn ich euch etwas Wichtiges verschweigen sollte. Sie waren schließlich dabei! Zum Glück, denn so war es ein wunder-, wunder-, wunderschöner Urlaub!! Anne und Christian hatten sich in einem netten Bed & Breakfast (nur ohne Breakfast) mitten im Zentrum einquartiert. Dieses Bed & Breakfast ohne Breakfast wurde unsere Zentale: Der ideale Ort, um mal schnell auf die Toilette zu gehen, um gemütlich Roche & Böhmermann zu gucken, um Rockstar zu spielen, um einen Abend ausarten zu lassen oder um mal eben für Silvester vorzuglühen. Ja und Silvester war so ne Sache...
Vorbereitung ist ja bekanntlich die halbe Miete und um meinen heißersehnten Gästen ein unvergessliches Silvester bieten zu können, hab ich mich im Voraus mal ein bisschen informiert. Um eins mal klar zu stellen: Das "unvergesslich" hängt vor allem an den Personen, die dabei sind, und was sie daraus machen. Aber ne tolle Location sollte ja auch nicht fehlen, oder?? Von meinen Kollegen kam als erstes: "Auf keinen Fall an Silvester in nen Club! Das ist total schlecht. Wenn dann ne Pub-Tour oder so". Aber Pub-Tour? In die kleinen überfüllten Dinger, in die sich an Silvester ALLE quetschen? Also genau das machen, was man hier sonst IMMER machen kann? Hmmm.... da muss es doch noch was besseres geben. Ja, und das hab ich dann online entdeckt. Ein New Years Eve Countdown Concert. Direkt vorm Trinity College. Klar Open Air ist in Irland schon immer etwas heikel, aber: no risk, no fun. Oder?? HIER gibt es ein Video von dem Konzert letztes Jahr. So in etwa war es auch diesmal. Nur besser!
Obwohl ich die Karten online bestellt hatte und noch mehr als genug Zeit für den Postversand dagewesen wäre, musste man die Tickets am Silvestertag vor dem Dublin Castle abholen. Ab 12 Uhr mittags. Ich musste meinen Gästen ja unbedingt total großspurig erzählen, dass die Iren sowieso immer zu spät dran sind und deshalb 12 Uhr vollkommen reicht. Wir müssen da nicht früher dort sein.... Ja, was finden wir um 12 Uhr vor? Eine riiiiiiiesen Menschenschlange. Ups! Ach ja, und ein Container mit 8 kleinen Fensterchen, hinter denen die Kartenverteiler saßen. Zum Glück standen über den Fensterchen Zettel mit Gruppierungen A-E, F-K usw. Mein Glück war: Dass es wohl nicht sonderlich viele irische Nachnamen mit W gibt und außerdem irgendjemand das Alphabet nicht richtig beherrscht, denn es gab die Gruppen R-X und W-Z. Welche Gruppe ich dann gewählt habe? Na die mit der kürzeren Schlange und so hatten wir nach 8 Minuten unsere Karten und konnten uns endlich den wirklich wichtigen Dingen widmen: Lunch bei Wagamama und angemessene Kleidung für das Konzert.
Nachdem die Iren an Weihnachten ja richtig ausgeflippt sind, was die Klamotten betrifft, wollten wir auf der Party des Jahres auf keinen Fall underdressed erscheinen. Deshalb ging es zum Shoppen! Yay... Eine Portion Glück bitte!! Während Anne und ich uns mit Glücksklee schmückten, kamen die Jungs so richtig in Fahrt und wurden zu Leprechauns. Was soll bei so viel Einsatz noch schief gehen in 2013? Nichts, genau! Und was soll ich sagen? Underdressed waren wir auf keinen Fall. Es war NIEMAND verkleidet außer uns. Wir waren die Helden des Abends. Jedenfalls unsere zwei Glücksbringer mit den großen Hüten. Jeder, wirklich jeder wollte die beiden für ein gemeinsames Foto ausleihen. Zum Kreischen. *KREEEEIIIISCH*
Ach so.... nee, ich habe gelogen. Es war noch jemand verkleidet mit genau so einem Hut, nur ohne Bart. Wollt ihr wissen wer? Ein anderer Deutscher..... (ich kann mich aber weder an Namen noch an Wohnort erinnern)
Das Konzert war der Hammer. Richtig gut und jeden Cent wert! Leider nur viel zu früh wieder vorbei. Um 1 Uhr wurden wir rausgekehrt und der Zauber war vorbei. Ich habe ja schon ein paar mal festgestellt, dass die Iren eher früh anfangen zu feiern und dafür auch früher wieder aufhören. Aber an Silvester?? Das Trinity College wurde übrigens zu einer riesigen Uhr verwandelt und zählte den Countdown runter.
So viel erst mal zu Silvester.
Morgen gehts weiter.