Montag, 10. Dezember 2012

Von Tagen, die keiner braucht...



Schon mit dem ersten Weckerklingeln waren sämtliche guten Vorsätze von gestern einfach weg.  An Arbeiten war überhaupt nicht zu denken, mein Schädel ein einziger Matschhaufen.  Wie der schlimmste Kater des Lebens, nur eben ohne das Saufgelage am Vorabend.  Also Email an die Chefin und nochmal umgedreht. Und schon nahm das Unheil seinen Lauf:

  • Es dauert ewig, bis die Email versandt ist.
  • Aha, kein WLAN. Kann ja noch heiter werden, wenn das den ganzen Tag so weitergeht.
  • Erstmal weiterschlafen.
  • Funktioniert nicht.
  • Über mobiles Internet im www unterwegs. ABER: In meinem Zimmer habe ich ja aber keinen bis gar keinen Empfang. 
  • In kleinen Empfangszeiten erreichen mich 2 Emails.
  • Eine vom Büro: Gute Besserung
  • Eine von Bernard an alle:“ Lilli, kannst du bitte den Stromschalter im Sicherungskasten umlegen. Wir haben keinen Strom in der Küche!“
  • Huch, echt? Ich schaue auf meine Steckdosenleiste. Tatsache. Mein Zimmer hängt am gleichen Stromkreis, wie die Küche.
  • Lilli hat aber dummerweise als Erste das Haus verlassen und die Tür zu ihrer Wohnung ist fest verschlossen.
  • Na Bravo.
  • Ich hab endgültig die Schnauze voll und dreh mich für 2 Stündchen nochmal um.
  • Dann wird gelesen.
  • Die Tribute von Panem. Was ein tolles Buch. Den Film habe ich ja schon vor einer ganzen Weile gesehen. Ich bin beeindruckt, wie gut das Buch im Film umgesetzt wurde.
  • Ich würde gerne duschen, aber ohne Strom kann ich meine Haare nicht föhnen.
  • Gegen Nachmittag klopft es an der Haustüre. Ich linse aus dem Fenster und sehe ein DHL-Transporter. Könnte ja für mich sein. Als schnell aus dem Schlafanzug.
  • Mittlerweile klingelt es Sturm.
  • Wir haben eine Klingel??? Wahnsinn… seit wann das denn?
  • Siehe da, es ist für mich.
  • „Nadine?“ - „Yes“ – „It’s Waterman, isn’t it?“ – “Yes” (lach mich schlapp)
  • Schon an der Schrift erkenne ich, von wem das Päckchen ist und hüpfe beschwingt die Treppen nach oben.
  • Sooo beschwingt, dass ich stolpere und auf dem Hintern lande. Egal. Das vergessen wir ganz schnell wieder.
  • Ich wundere mich noch, wo die denn so ein weihnachtliches rot-weiß-beschriftetes Klebeband herhaben.
  • Neugierig versuche ich den Text zu entziffern.
  • „Vom Zoll geöffnet“ – „WHAT??“
  • Das ärgert mich. Ich fühle mich unbehaglich, weil da jemand MEIN Päckchen geöffnet und da einfach so drin rumgewühlt hat.  Ob die auch MEINE Karte gelesen haben?
  • Der Ärger ist relativ schnell verflogen, weil die Karte so lieb und der Inhalt so toll ist.
  • Danke an die Goethestraße! Ihr macht mich fertig. ;)
  • Damit ich mich in der Adventszeit etwas heimatlicher fühlen kann, gabs Weihnachtsplätzchen,  Christstollen (den einzig wahren), Dominosteine, Lebkuchen und und und. Und ein paar Tränchen meinerseits.
  • Beschwingt von dem tollen Päckchen fühle ich mich etwas fitter und widme mich den ungeliebten Aufgaben. Dieses Wochenende stand ich auf dem Putzplan und ich war bisher einfach zu schwach. Ich Schwächling…
  • Die Küche sieht aus wie ein Sauhaufen, mir kommen schon wieder die Tränen. Vor Wut. Eigentlich ist abgemacht, dass jeder sein Geschirr direkt nach dem Benutzen spült. Nur macht das außer mir wohl keiner.
  • Wutentbrannt packe ich fluchend alles in eine große Schüssel. Dann muss eben einer alles Spülen oder sie sortieren es eben wieder auseinander. Mir doch egal.
  • Während dem Putzen will ich mein Handy am anderen Stromkreis aufladen. Mein Ladekabel hat aber endgültig den Geist aufgegeben. Das zickt schon ne Weile rum und geht jeden Abend schlechter, aber jetzt geht’s gar nicht mehr.
  • Also wütend zur Bahn gestapft und ein neues Ladekabel gekauft. Ohne Handy hab ich nämlich auch keinen Wecker und werde morgen verschlafen.
  • In der Stadt trotz frühem Nachmittag n einem Wochentag die absolute Vorweihnachts-Panik-Durchdreh-Hölle. Ihr könnt mich alle mal.
  • Mit 20 € weniger in der Tasche geht’s wieder heim.
  • Bei dem Versuch zu Staubsaugen merke ich dann, dass es wohl nicht an meinem Ladekabel lag, sondern eher am Stromkreis.
  • Leck mich doch am…. EGAL! Das Ladekabel war so oder so notwendig.
  • Im Wohnzimmer entdecke ich dann die lieblichste und absolut schönste Weihnachtsdeko überhaupt.
  • Zurück ins Bett und Buch fertig gelesen.
  • Es wird langsam dunkel. Ich erkenne den Text nicht mehr.
  • Gut, dann geh ich halt duschen. In spätestens einer Stunde kommt jemand heim und wird das schon alles regeln.
  • Es ist dunkel und es ist jemand daheim. Aber geregelt ist trotzdem nichts.
  • So sitze ich also im Dunkeln, tippe bei natürlich ebenfalls fast leerem Laptop-Akku diesen Text in ein Word-Dokument und bin gespannt, wann ich ihn hochladen kann.
  • Wenigstens spendet der Laptop etwas Licht.
  • Achso:  Kerzen gibt’s hier nicht. Sind absolut verboten, wegen Brandgefahr.
  • Tja, ihr Iren, das hab ich jetzt davon, dass ihr das komplette Haus mit Teppich auslegen müsst….
  • Hier sitze ich mit nassen Haaren, ner Laune wie weiß was und warte auf Licht, Heizung und Strom für Fön und die leeren Akkus.
  • Dafür hab ich aber Dominosteine und die ess ich jetzt. Erst genüsslich die heißgeliebte Marzipanschicht, danach schnell die Mitte und gleich drauf den Lebkuchenteil, damit ich den Geschmack der Mitte loswerde. Trotzdem LIEBE ich Dominosteine.




 


Bis Morgen







P.S. 
Auch wenns noch so gehässig klingt: Der Gefrierschrank hatte auch den ganzen Tag keinen Strom und ich bin das erste Mal froh, dass sie mir da drin einfach keinen Platz gemacht haben!

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