Samstag, 28. Juli 2012

Nadine will Meer


So, das hab ich nun davon. Zwei Tage nicht groß geschrieben und dafür wird’s heute echt eine Menge Arbeit. Puuuhhhh….Durchatmen und LOS, einfach anfangen, nicht nachdenken ;)
Also erst mal zu unserem Abend im Pub. Wie habe ich es geschafft, die Iren sprachlos zu saufen? Das war ganz einfach und wie ich jetzt auch weiß: Typisch deutsch. Aber fangen wir mal ganz am Anfang an.  Wie gesagt haben wir ja Annes Abschied im Pub gefeiert und hier in Irland ist es so, dass einfach einer loszieht und die Getränke für alle holt und später gibt einfach der nächste eine Runde aus.  Da Wein ja unglaublich teuer ist hier und auch nicht ganz so gut UND außerdem im Pub eh keiner Wein trinkt, gab es halt einen Pint Shandy. Zur Aufklärung: Ein englisches oder irisches Pint ist größer als ein amerikanisches. Es misst stolze 0,568 Liter. Ach und ein Shandy ist ein Radler. Gut, so ging es dann also los. Erste Runde, zweite Runde, dritte Runde, vierte Runde: „Ach ne, für mich nix mehr, danke! Drei reichen mir“. Zack, ne Minute später steht Nr. 4 vor mir. Fünfte Runde: „Jetzt aber ganz wirklich KEINEN mehr.“ Tja, denkste…. Hallo Radler Nr. 5 ;) Damit macht mein einen Iren natürlich  nicht sprachlos, das weiß ich auch.  Als ich gerade wieder einen Hustenanfall hatte haben die Kollegen versucht John (sitzt bei mir im Büro) zu überreden, mir von seinem Whiskey zu geben, das sei die beste Medizin. Und John ist ein riesen Schauspieler. Er hat sich ewig geziert und mir schließlich nach 5 Minuten Theater sein Glas überreicht.  Ja, und da wirklich nur noch ein Mini-Schlückchen drin war, dachte ich mir: Augen zu und durch… und hab mir das Ding hinter die Binde gekippt. Und gleichzeitig ist John das komplette Gesicht entglitten… Naja, jetzt weiß ich, dass die Iren ihren Whiskey wirklich nur in kleinsten Schlückchen nippen und John weiß jetzt, dass die Deutschen eher auf Ex trinken. Jedenfalls hat er wieder ein riiiiiesen Theater gemacht und mich bei seinem nächsten Guiness so provoziert, dass ich mir auch das geschnappt habe und so getan habe, als würde ich es exen. Nach einem Viertel Glas hab ich dann abgesetzt und gesagt „Just kidding“ und er nimmt das Glas und trinkt es in einem Schluck aus, aus lauter Angst, ich könnte das auch noch trinken. Naja, für mich war es aber eh Zeit zu gehen, weil mein Husten immer schlimmer wurde und meine Kontaktlinsen dringendst aus den Augen wollten. Am nächsten Tag im Büro wurde ich dann theatralischst empfangen… und bin immer wieder gefragt worden, wie SEIN Whiskey denn so geschmeckt hätte und er hat alle zu einer Party eingeladen, aber DIE (Zeigefinger auf mich) nicht… Hab ich mich amüsiert :D Gegen Abend kam er dann zu mir und hat mich gefragt, ob ich von seinem Whiskey denn Kopfschmerzen gehabt hätte. Nö. Gut, er hätte nämlich auch kein Kopfweh gehabt, weil ich ihm den Whiskey ja weggetrunken hab. Und das findet er eigentlich gar nicht so schlecht. Das Ende vom Lied: Wir sind wieder Freunde…
Heute Morgen hatte ich mich ja eigentlich für einen Fotoworkshop im Botanischen Garten angemeldet. Aber der ging ziemlich zeitig los und ich hätte noch über ne Stunde hinlaufen müssen. Gestern Abend hatte ich dann aber beschlossen, heute mal auszuschlafen und meinem Körper ein bissl Ruhe zu gönnen, damit er vielleicht mal wieder gesund werden möchte. Also bin ich ewig im Bett rumgelümmelt, hab mit Michael geskypt und dann gemütlich gefrühstückt. Gegen 10 oder 11 bin ich dann ins nahegelegene Shopping Centre und hab mich etwas treiben lassen.  Hab mal noch ein paar Hygieneartikel gekauft, da die Minipackungen so langsam leer gehen, und hab dann mal nach Klamotten Ausschau gehalten. Es war ja Sommerschlussverkauf. Und da schlender ich an so nem total süßen  Lädchen vorbei, überall steht  70%-Rabatt und ich denk noch so „Gut, bei so nem Laden ist es auch trotz 70% Rabatt schweineteuer.“ Egal, ich bin trotzdem rein. Drin steht dann auf einer kleinen Tafel: Heute alles 10€. Hääähhh? Unsicherer Blick zur Verkäuferin… Die nickt nur: „Heute kommt neue Ware und was bis dahin nicht verkauft ist, geht zurück.“ Klasse! Gleich mal zwei Jeans abgestaubt. Statt 120€ hat das meinen Geldbeutel nur mit 20€ belastet. Und auf dem Kassenzettel stands sogar drauf: 83,1% Rabatt. Wie schön das Leben doch als sein kann.
Mit der gejagten Beute gings dann im Sauseschritt heim, denn ich wollte ja noch ans Meer. Hab mir bei Google-Maps die kürzeste Laufstrecke rausgesucht: 3,6km. Das ist ja wunderbar. Auf dem Weg dahin bin ich an den schönsten Häusern Dublins vorbeigekommen. Die prächtigste Villa, an der ich mit offenem Mund vorbeigestolpert bin, stellte sich als französische Botschaft heraus (ich hätte ja gern ein Foto gemacht, aber ich hatte etwas Bedenken, ob das überhaupt erlaubt ist). Aber ich war schon etwas platt. Die indische Botschaft liegt auf meinem Weg zur Arbeit. Es ist ein kleines, altes, fast schon schäbiges Reihenhäuschen. Nicht aber die französische Botschaft…. Nene, die kann was. Und mit den nächsten Häusern gings grad so weiter. Eine Boteschaft neben der anderen. Alle schön und gepflegt, aber eben normale Häuser. Die französische Botschaft war einfach das Non-plus-Ultra.  Gut, das könnte auch einfach am französischen Way of Life liegen: Sonnengott, Versailles… Unschlagbar eben!
Bis dann die spanische Botschaft kam. Das war keine Villa, das war kein Anwesen, das war ein Schloss samt Schlosspark. Also das hat mich einfach umgehauen. Das erste was mir in den Kopf geschossen ist, war eine Schlagzeile, die ich heute Morgen in den deutschen Nachrichten gelesen habe. Spanien ärgert sich, dass Deutschland so wenig zahlt, wir hätten nach dem zweiten Weltkrieg ja auch ganz viel Hilfe bekommen! Ihr lieben Spanier… verkauft doch einfach eure Botschaft in Dublin und holt euch stattdessen eine kleinere Unterkunft. Ich bin überzeugt, das würde eure Staatsschulden mindestens halbieren :D
Weiter gings Richtung Meer. Meine Navi-App sagte, dass ich noch um eine Kurve muss. Mein Herz hat angefangen zu hüpfen, mein Schritt wurde schneller, ich hab den Scheitelpunkt der Kurve erreicht und erblicke……… eine Kaimauer…. Nix Meer…. Also das gleiche Spiel von vorne: Ziel = Kaimauer… mein Herz hat angefangen zu hüpfen, mein Schritt wurde schneller, ich habe gerade so über die Mauer blicken können und erblicke…..EBBE. Aaaaahhhhhhh…. Ganz weit hinten war ein bisschen Meer zu erahnen. Also bin ich durch den Sand gestapft. Schritt für Schritt für Schritt für Schritt für Schritt zu meinem heißgeliebten Meer. Und ich habs gefunden! Aber schaut doch einfach selbst. Und ja, heute hat es geregnet.





















 













War das schön! Und deshalb gibts heut einfach ALLE Bilder, die ich heute gemacht hab, statt nur ner Auswahl!

Und morgen hab ich bestimmt auch ganz viele Fotos für euch, da mache ich nämlich einen Tagesausflug: Die Wild Wicklow Tour!

Bis dann, ich drück euch.

1 Kommentar:

  1. Hey!!! Ich lese schon seit einer halben Stunde und bin echt gefesselt von deinem Reisebericht :D
    Voll toll! Und du bist so hübsch!
    Hab einen wunderschönen Sonntag!

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